Die gute Gewichtsverteilung, der prächtige Allradantrieb, die exzellente Achtgang-Automatik und eine allenfalls etwas zu leichtgängige Lenkung - das alles begeistert den Piloten im bequemen Sportsitz mit Kreuzkeder und wohltuender Konturierung auf jedem Kilometer. Die Kopfstütze vorne ist für groß gewachsene Insassen deutlich zu kurz und die hinteren Kopfstützen scheinen ihre vorrangige Bedeutung darin zu sehen, in der Rückenlehne zu verschwinden. Sollte der Fond einmal besetzt sein, sind auch sie zu kurz und vor allem deutlich zu hart. Ansonsten gibt es über das Komfortniveau des sportlichen Audi Cabriolets nichts zu meckern; im Gegenteil. Angesichts des dynamischen Potenzials ist der Alltagsnutzen des offen wie geschlossen ausgewogenen Audi S5 Cabrios üppig.
Innen und außen edel - und teuer
Das zeigt sich nicht nur im perfekt verarbeiteten Innenraum, sondern auch durch ein Ladeabteil, das 380 Liter fasst und selbst bei geöffnetem Dach noch immer 320 Liter schluckt. In diesem Preissegment dürfte man eine elektrisch bedienbare Heckklappe ebenso erwarten, wie eine umlegbare Rückbank. Fehlt beides. Auch die Zeiten eines manuellen Windschotts sind an sich vorbei. In den Fahrzeugen von heute ist so viel Hightech verbaut, dass es schwer zu erklären ist, dass der Windschott erst umständlich aus dem Kofferraum geholt, eingebaut und dann je nach Tempo manuell hochgeklappt werden muss. Das exzellente Stoffdach öffnet und schließt sich so, wie man es erwartet - in rund 15 Sekunden und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h.
Der Innenraum des 4,69 Meter langen Cabrios ist schick, wertig und mit allerhand Lederbespannungen gekonnt auf Luxusniveau gebracht. Schließlich liegt der Basispreis des Audi A5 Cabrios mit alles anderer als opulenter Serienausstattung bereits bei 67.800 Euro. Der lieblos angebrachte Multifunktionsbildschirm lässt sich nicht wie zu erwarten per Touchfunktion bearbeiten und überhaupt wirkt die Mittelkonsole mit ihren verstreuten Bedienelementen nicht zu Ende gedacht. Die Becherhalter befinden sich zu weit vorn und die mäßige Ergonomie von Dreh-Drücksteller und Direktwahltasten wird durch wie wirre Positionierung des Gangwahlhebels noch verschlechtert. Gut, dass Audi bei seinen neuen Modellen A6, A7 und A8 ein neues Bedienkonzept einführt, das deutlich praxisgerechter, ohne dass man den Handballen auf dem Getriebehebel absetzen muss. Mit den knapp 68.000 Euro Grundpreis ist es bei weitem nicht getan. Um größere Räder (19 oder 20 Zoll), kommt man ebenso wenig herum wie um die optionalen S-Sportsitze, abblendbare Spiegel, die selbstverständliche Navigation (2.570 Euro) und ein Paket Fahrerassistenzsysteme, was ihn Richtung 80.000 Euro bringt.
Fotos: Audi
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- Veröffentlicht: 09. Februar 2018