Wenn man den Up GTI nicht als Sportgerät begreift, sondern als wuselig flottes Flitzerchen vornehmlich für die Stadt, dann kommt er nahe heran an die Idealbesetzung. Das starke Drehmoment sorgt dafür, dass er sich schaltfaul und entspannt fahren lässt, die Sechsgang-Handschaltung flutscht knackig und auf kurzen Wegen durch die Kulisse. Drei Zylinder suggerieren einen sparsamen Verbrauch. Das stimmt allerdings nur bedingt. Nach herkömmlicher NEFZ-Messung braucht der Up GTI durchschnittlich 4,8 Liter Super auf 100 Kilometer. Damit kommt auch ein 4-Zylinder Polo TSI mit 110 PS und 200 Nm Drehmoment aus. Der Up GTI ist das erste Fahrzeug der Marke VW, das nach der neuen, realitätsnäheren WLTP-Messung zugelassen wurde. Der Durchschnittsverbrauch liegt dann bei 5,7 Litern. Immerhin sorgt ein Partikelfilter für eine ordentliche Reinigung: Die Partikelemissionen sollen damit um bis zu 95 Prozent reduziert werden. Der Flitzer erfüllt so die neue Abgasnormen Euro 6 AG.
Sauber durch Partikelfilter
Noch ein bisschen Technik-Slang gefällig? Der aufgeladene Benzin-Direkteinspritzer gehört zu VWs Motorenfamilie EA211, hat zwei obenstehende und verstellbare Nockenwellen, die über Zahnriemen angetrieben werden. Das Kraftstoffgemisch wird mit einem Druck von 350 bar direkt in die Brennräume gespritzt. Der Turbolader verfügt über einen Wastegate-Steller, ein Saugrohrmodul mit integriertem Ladeluftkühler und einen im Zylinderkopf integrierten Abgaskrümmer.
Das Platzangebot ist der Fahrzeugklasse gemäß zumindest hinten nicht gerade üppig. Die Rückbank taugt allenfalls für Kleinkinder und Einkaufstüten. Vorne kommt man dagegen gut klar. Die Sportsitze dort bieten einen ordentlichen Seitenhalt und sind auch für größeren Zeitgenossen gut verstellbar. Vom Lenkrad - griffig und unten abgeflacht - lässt sich das allerdings nur eingeschränkt sagen: Es ist zwar in der Neigung, nicht aber in der Tiefe verstellbar. Die Federung im Up GTI ist immer noch komfortabel, aber sportlich knackig eingestellt. Das Sportfahrwerk legt die Karosserie um 15 mm tiefer. All das sorgt zwar für ein gute Bodenhaftung, aber - verstärkt durch den relativ kurzen Radstand - auch für gelegentliches Poltern und Hoppeln auf schlechten Straßen. Ein ausgeprägter Dachspoiler am Heck soll noch einmal für zusätzlichen Abtrieb sorgen.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 17. Januar 2018