Wer will, schaltet das frei konfigurierbare Sportprogramm zu und schärft so Eigenschaften von Motorelektronik, Fahrwerk oder Lenkung nach, ehe er sich wieder visuellen Versuchungen wie Scheitelpunkten und Kurvenradien widmet. Der F-Type 400 Sport zeigt, dass es nicht unbedingt der übermächtige V8-Motor sein muss, sondern das auf der Vorderachse etwas leichtere V6-Motor nicht nur beim Anbremsen und Einlenken spürbare Vorteile hat. Dafür darf der V6-Klang gerne einmal etwas wilder und aufmüpfiger sein. So sehr die Lenkung bei geringen Geschwindigkeiten oder einem heißen Ritt auf der Landstraße begeistert, so sehr bleibt diese bei längeren Autobahnfahrten Geschmacksache. Gerade bei Tempi jenseits der 200 km/h ist diese zu direkt und aggressiv auf leichte Lenkbewegungen.
Neben der vom normalen 380-PS-Modell abgeleiteten F-Type 400er Sportversion, die sich mit Sportsitzen, gelben Signets und Innenraumdetails stimmungsvoll abhebt, gibt es durch die Modellpflege nur leichte Veränderungen. Die bisherigen Xenonaugen wurden durch LED-Lichter ausgetauscht, die besser ausschauen und bei Dunkelheit heller strahlen. Wer sich für die Performance-Sportsitze entscheidet, der genießt eine tiefere Sitzposition und bis zu vier Zentimeter mehr Beinraum, den insbesondere groß gewachsene Fahrer gut gebrauchen können. Im Innenraum hat sich ansonsten abgesehen von dem nur leicht verbesserten Touch-Bediensystem für Navigation, Soundsystem und Fahrzeugbedienung nur wenig getan. Das Angebot an Fahrerassistenzsystemen ist auch für einen Sportwagen dieser Klasse überraschend dünn. Kleiner und zerklüfteter als es einem lieb ist, präsentiert sich unverändert der Kofferraum des Jaguar F-Type Roadsters, der allenfalls für eine größere Reisetasche und ein paar Jacken nutzbar bleibt. Die F-Type-Fans wird es - offen wie geschlossen - kaum stören. Sie drücken den Schalter für den Klappenauspuff und fahren mit brüllendem Stakkato durch den nächsten Tunnel - das macht süchtig.
Fotos: Lena Willgalis
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- Veröffentlicht: 21. Mai 2017