Mittelfristig wird es bei zwei Einzeldisplays kaum bleiben. Die Studie des Audi Q8 oder der neue Range Rover Velar zeigen, dass auch Licht- oder Klimabedienteile bald animiert sein werden. Der aktuelle BMW 5er / 7er ging hier zumindest einen halben Schritt mit einer schmuck anzusehenden Bedienfläche für Klima, Sitzheizung / -belüftung und Raumduft. Die berührungsempfindlichen Schaltflächen der Mittelkonsole hatte vor Jahren bereits Cadillac in Großserie eingeführt. Wie es bessergeht, zeigt das aktuelle iPhone 7, das ebenfalls an der Vorderseite keinen haptischen Knopf mehr hat, sondern diesen nur vorgaukelt. Eine Rückmeldung für den Finger gibt es trotzdem. Eine ähnliche Technik wird bald bei Audi und Jaguar / Range Rover zum Einsatz kommen.
Dass sich die Head-Up-Displays durchsetzen, ist nicht mehr aufzuhalten. Immer größere Anzeigen werden in den nächsten Jahren zunächst auf Front- und dann auf Seitenscheiben projiziert. Unsicherer erscheint, wie es mit der Gestensteuerung aussieht. BMW führte diese mit dem luxuriösen 7er ein und legte mit dem 5er nach. Jetzt sprang Volkswagen mit seinem 9,2 Zoll großen Bildschirmsystem auf den Zug auf. Nach ersten Kundenkliniken nutzen jedoch allzu wenige Autofahrer die einfache Bedienmöglichkeiten per Handgeste. Kaum anzunehmen, dass sich dieser Trend langfristig ändern wird. Einige Hersteller werden diese Technik jedoch trotzdem bringen - sie liegt fertig in der Modellschublade. Noch schwieriger dürfte es mit dem seit Jahren eifrig erprobten Eyetracking werden, das ebenfalls kurz vor der Serienreife steht. Doch ob sich dies gegen Touchdisplays, Schnellzugriffe durch frei belegbare Tasten oder Sprachbedienung durchsetzen kann, muss ebenfalls bezweifelt werden. Nach und nach dürfte es so auch dem Dreh-Drück-Steller an den Kragen gehen. So lange sich die Touchdisplays in Griffnähe von Fahrer und Passagieren befinden, werden die praktischen Drehkreisel wohl überflüssig. Die Touchbedienflächen auf der Mittelkonsole, wie es sie aktuell zum Beispiel bei Mercedes oder Audi gibt, sollten wegen redundanter Systeme ebenfalls zeitnah verschwinden.
Fotos: press-inform / Mercedes
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- Veröffentlicht: 23. März 2017