Das ist auch ganz gut so, da es aus den zwei Liter fassenden Brennkammern des Vierzylindermotors kaum etwas auf die Ohren gibt. Selbst bei hohem Tempo jenseits der Autobahn-Richtgeschwindigkeit dringen kaum Fahr- und Motorgeräusche in den Innenraum. Für wen das zu wenig gelebte Sportlichkeit ist, der kann natürlich noch zum 3,0 Liter großen und 405 PS starken großen V6-Bruder greifen. Dann werden jedoch statt mindestens 44.500 Euro gleich 56.990 Euro fällig. Dafür gibt es dann aber auch Allradantrieb. Der 2,0 Liter große Basisbenziner kommt stets mit Heckantrieb daher. Zum höheren Preis addiert sich noch der höhere Spritverbrauch von dann nicht mehr 6,8, sondern 9,1 Litern Benzin auf 100 Kilometern.
Erst einmal am Rollen fällt neben der ruhigen Geräuschkulisse vor allem die direkte adaptive Lenkung auf. Das auch unter dem Namen Steer by wire bekannte Lenksystem bietet zahlreiche Vorteile wie das Herausfiltern von durch die Fahrbahnoberfläche hervorgerufenen Vibrationen und Seitenwindeinwirkungen. Gleichzeitig können genau diese Vorteile von einigen Autofahrern auch als Nachteil aufgezählt werden. Denn so etwas wie eine Rückmeldung über den Straßenbelag gibt es schlicht nicht mehr. Es fühlt sich synthetisch an. Was nun besser ist, muss allerdings jeder selbst erfahren. Nicht jeder ist scharf auf das Scheppern im Lenkrad beim Überfahren des tausendsten Schlaglochs in der Stadt. Genauso wie nicht jeder bei rasanter Landstraßenfahrt das Gefühl vermittelt bekommen möchte, dass er auf einer neu asphaltierten Straße dahingleitet, obwohl ihm die Augen etwas anderes mittteilen. Ob die Edelmarke Infiniti mit dem neuen Q60 ihr Vorjahresplus in Deutschland von 107 Prozent, sprich insgesamt 2.197 verkauften Einheiten toppen wird, bleibt ihnen zu wünschen. Weltweit konnten sie 230.000 Einheiten verkaufen, was immerhin noch einer Steigerung von sieben Prozent entspricht.
Fotos: Infiniti
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 19. Januar 2017