Dem Fahrwerk markt man an, dass der 4,89 Meter lange Murano den amerikanischen Kontinent als seine Spielwiese auserkoren hat. So komfortabel es auch zugeht, die Lenkung ist zu indirekt und die Abstimmung von Federn und Dämpfern führt dazu, dass man in zügig gefahrenen Kurven allzu schnell das Lied "nimm‘ mich mit Kapitän auf die Reise…." summt. Auch bei den Bremsen bleiben Wünsche offen, da die Verzögerung des über 1,8 Tonnen schweren Nissan Muranos nicht nur nach europäischen Maßstäben Wünsche offen lässt. Überhaupt ist der Nissan fahrdynamisch wenig überzeugend. In Kurven gibt es nicht nur starke Nick- und Wankbewegungen, sondern auch übertriebenes Untersteuern und einen zähen Kraftfluss an die Hinterachse.
Doch nach Europa?
Alles andere als zeitgemäß ist auch die Feststellbremse, die mit dem linken Fuß zu betätigen ist und in einem modernen Fahrzeug nichts mehr zu suchen hat. Deutlich wertiger als zuvor präsentiert sich dagegen der Innenraum. Leder wohin das Auge blickt und schicke Applikationen und Verkleidungen lassen den Murano der dritten Generation beinahe auf dem Niveau der Premiumkonkurrenz auffahren. Das gilt auch für das Platzangebot, denn insbesondere im Fond gibt es nunmehr mehr Platz als bislang. Vorne reist es sich im amerikanischen Großstadtdschungel ebenso bequem wie auf langen Interstate-Kreuzfahrten. Mittlerweile lassen sich zumindest bei der Platinum-Topversion auch die Fondsitze beheizen. Vorne werden die recht konturlosen Stühle sogar gekühlt. Der Laderaum fasst 450 bis 1.979 Liter.
Überhaupt hat der Exil-Japaner bei der Serienausstattung deutlich draufgesattelt. So gibt es abgesehen von der schwach ausstaffierten S-Basisausstattung für alle Modelle Lederlenkrad, Navigationssystem, schlüsselloser Zugang oder Bose-Sound. Beim Platinum-Topmodell strahlen LED-Lichter rundherum und das Ausstattungspaket lässt mit 20-Zoll-Radsatz, Kameras rundum und einer lähmend langsam arbeitenden elektrischen Heckklappe wenige Wünsche offen. Das alles gibt es zu einem Preis ab 29.560 Dollar. Die höchste Ausstattungsvariante Platinum kostet mindestens 39.000 Dollar; angesichts der Serienausstattung allemal noch ein faires Angebot. Vielleicht kommt der Murano mit einem aufgefrischten Diesel doch noch einmal nach Europa.
Fotos: press-inform / Nissan
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- Veröffentlicht: 31. März 2015