Bei der Konnektivität soll der Up ein neues Zeitalter einläuten. Statt Mirror-Link oder einer ganzen App-Armada stehen das Smartphone des Autofahrers und eine VW-Up-App im Zentrum des Bedienkonzepts. Die VW-Software leistet einiges: Navigation, viele Fahrzeugdaten und sogar eine Schreiberkennung zur Eingabe von Navigations-Zielen und Begriffen. Dazu muss der Nutzer lediglich den Buchstaben auf das Smartphone malen. Eine Spracheingabe - zum Beispiel via Siri - ist dagegen nicht vorgesehen. Auch läuft nicht jede andere App parallel zu dem VW-Programm. Bei der Navigation heißt es entweder oder. Wer seinen gewohnten Lotsen nutzen will, kann das tun, muss aber mit der Standard-Bluetooth-Kopplung vorlieb nehmen.
Guter Dreizylinder
Die Idee, diesen "persönlichen Mikrokosmos", wie es VW-Entwickler Dirk Bernhards ausdrückt, mit ins Auto zu nehmen, ist durchaus clever. Schließlich hantiert fast jeder oft mit seinem Smartphone und eine Handyhalterung findet sich in vielen Autos. 170 Euro kostet die Aufrüstung inklusive des Radio "Composition Phone" (130 Euro, nur bei der mittleren und höchsten Ausstattungsvariante erhältlich). Beim Up Beats ist das System serienmäßig, sollte es auch sein. Denn diese Ausstattungsvariante kostet mindestens 13.150 Euro. Allerdings präsentiert sich das System gut drei Monate vor dem Marktstart Ende September noch ziemlich unausgegoren. Abstürze und Probleme beim Koppeln des Telefons stören noch die Handhabung. Bernhards verspricht diese Kinderkrankheiten abzustellen, bis der Up beim Händler steht. Danach sollen Updates das Programm auf dem neuesten Stand halten und weitere Funktionen dazukommen.
Aber VW ist immer noch ein Automobil-Hersteller und so freut es nicht nur die Traditionalisten, dass mit dem 1.0 TSI der Turbo-Dreizylinder beim kleinen VW Einzug hält. Der 66 kW / 90 PS-Motor ist eine sinnvolle Ergänzung, da die mäßigen Saug-Motoren mit dem rund 1.000 Kilogramm schweren Kleinwagen jenseits der Stadtgrenzen schnell angestrengt wirken. Mit dem Turbo-Dreizylinder macht der Up auf Autobahnen und zügig befahrenen Landstraßen ungleich mehr Spaß. Nach 9,9 Sekunden ist die 100-km/h-Marke geknackt und der Up rennt weiter bis 185 km/h. Allerdings schmälert das stößige Fahrwerk die Freude, die aber bei dem Blick auf die Tankanzeige schnell zurückkehrt. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern bei wirklich schnell und fordernd gefahrenen Strecken schlägt sich das Triebwerk wacker und übertrifft die Werksangabe lediglich um 1,4 Liter.
Autor: Wolfgang Gomoll, Mailand Stand: 21.06.2016
Fotos: press-inform / VW
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 21. Juni 2016