Autozulieferer Faurecia zeigt, dass es auch ohne Leder geht. Der Innenraumbereich hat einen Autositz der nahen Zukunft entwickelt, der nachhaltiger denn je ist. Der Clou an dem neuen Faurecia-Sitz ist sein modulartiger Aufbau, denn statt einer sehr großen Anzahl von Komponenten besteht das automobile Sitzmöbel aus einer ungewohnt kleinen Anzahl. Haben moderne Komfortsitze mit Details wie Massagefunktion, Heizung, Belüftung und natürlich elektrischer Verstellung inklusiv Memory bis zu 120 Module, so sind es in dem neu entwickelten Faurecia-Sitz gerade einmal derer zehn. Noch wichtiger: diese zehn Module lassen sich an nahezu jeden Fahrzeughersteller und fast jede Sitzrahmenplattform anpassen. Damit können mehrere Automodelle mit deutlich geringeren Vorlaufkosten abgedeckt werden.
Nachhaltiger denn je
Auch beim Thema Kosten geht es um Haltbarkeit und damit den immer wichtiger werdenden Aspekt der Nachhaltigkeit, denn die modulare Architektur verlängert die Lebensdauer des Sitzes und dessen Austausch ermöglicht das Recycling einzelner Module. Der neue Modulsitz macht es einfach, Teile wie Bezüge und Kissen auszutauschen oder mit Funktionen wie Massage, Lendenwirbelstütze, Sensorik, Klangerlebnis und anderen Komfortmodulen über die gesamte Lebensdauer Sitzes in mehreren Fahrzeuggenerationen aufzurüsten. Der erste Serieneinsatz ist für das Jahr 2025 geplant. Über den Hersteller für den Ersteinsatz hält sich Faurecia als Zulieferer aktuell noch bedeckt.
Dieser nachhaltige Ansatz reduziert den CO2-Fußabdruck von automobilen Sitzen durch Rationalisierung des Designs und einen entsprechend geringeren Materialverbrauch. Ergänzend werden die Materialien nachhaltiger als bislang, denn die Bestandteile werden recycelt, wiederverwertet oder stammen gleich aus biologischem Anbau. Zudem sorgen die Materialmischungen für ein vereinfachtes Recycling sowie eine einfachere Montage / Demontage der Sitze bis hin zur Konzentration der Fertigung von Modulen in regionalen Zentren, um den Sitz so nah wie möglich Produktionsort des Fahrzeugs zu montieren. All das sorgt letztlich für 55 Prozent weniger CO2-Emissionen und bis zu 40 Prozent mehr recycelte Inhalte als ein herkömmlich produzierter Autositz.
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- Veröffentlicht: 01. Juni 2023