Risiko zahlt sich aus

Das amerikanische Lkw-Start-up Nikola gibt Gas, während Tesla mit seinem Semi-Truck mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hat, rollen die E-Trucks aus Arizona bereits auf den Highways. Als Nächstes ist Europa dran, keine guten Nachrichten für MAN und Daimler Truck.
Michael Lohscheller ist mit sich und seiner Welt zufrieden. „Schauen Sie sich diesen Ausblick an“, sagt der Nikola-Chef und zeigt auf die Bergkette, die sich orangerot am Horizont von Phoenix Arizona majestätisch erhebt. „Im Februar ist es hier wirklich angenehm, im Sommer haben wir eine Gluthitze“, erzählt der begeisterte Marathon-Läufer und ehemalige Opel-Chef. Aber dem hoch aufgeschossenen Manager bleibt ohnehin nicht viel Zeit, aus dem Fenster zu schauen. Kurz nach unserem Treffen eilt Lohscheller schon zum nächsten Termin mit einem Investor. Nikola wird sexy für Geldgeber. Arizona boomt. Das sieht auch Apple-Chef Tim Cook so, der die Chips für die Geräte seiner Konzerne in dem sonnigen Bundesstaat fertigen lassen will.
Ambitionierte Pläne
Das in Europa oft als Protektionismus kritisierte Gesetz „Inflation Reduction Act“ schafft günstige Voraussetzungen für US-amerikanische Unternehmen. Nikola will diesen Rückenwind nutzen. Während Teslas Semi- Truck oft am Abschlepphaken hängt, rollen die Nikola-Elektro-SUVs schon auf den US-Straßen. Bereits 258 solcher BEV-Laster hat das Unternehmen bereits ausgeliefert, später im Jahr soll der erste Wasserstoff-Lkw sein Debüt feiern. Die riesige Brauerei Anheuser & Busch wird will das bekannte Budweiser Bier in 800 Nikola-Trucks zu den Kunden in den USA bringen. Das Energieunternehmen GP Joule hat ebenfalls 100 solcher Fahrzeuge geordert.
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- Geschrieben von Wolfgang Gomoll
- Veröffentlicht: 07. März 2023