Beim induktiven Laden wird die elektrische Energie berührungslos über ein Magnetfeld übertragen, das sich zwischen der Ladeplatte auf dem Boden von Garage oder Carport sowie der Sekundärspule im Fahrzeugboden (unter dem Verbrennungsmotor). Ob sich das Fahrzeug im Toleranzbereich über der Ladestation befindet, sieht der Fahrer über eine Anzeige im Cockpit. Sobald die Ladeposition erreicht ist, wird der Ladevorgang automatisch gestartet und permanent durch das System überwacht. Die elektrische Energie wird berührungslos mit einer Leistung von bis zu 3,6 kW übertragen. Mit einem Wirkungsgrad von knapp 90 Prozent lässt sich die Hochvoltbatterie im Fahrzeug so effizient und komfortabel aufladen. Besonders gut klappt das bei Sportwagen mit geringer Bodenfreiheit, denn je geringer der Abstand zwischen beiden Spulen, umso geringer ist der Widerstand und je größer der Stromfluss. Der hybride Powersportler BMW i8 lässt sich mit entsprechender Ausstattung sogar schon mit einer induktiven Power-Ladung von 7,2 kW erstarken - Woche für Woche zu sehen bei der Rennserie Formel E, wo der Plug-In-Sportler als innovatives Pacecar eingesetzt wird.
Das elektrische Feld für das induktive Laden ist vielfach abgesichert. Wenn zum Beispiel metallene Gegenstände auf dem Ladepad liegen, die Hauskatze dort ein Schläfchen macht oder den Kindern Getränkedosen in den Gefahrenbereich rollen, wird das Laden automatisch unterbrochen. Fremdkörper wie Dreck, Blätter oder Schnee sind kein Problem und so können die Platten für das induktive Laden auch im Boden verbaut und mit einer schützenden Deckschicht auf dem Parkplatz verbaut werden. Langfristig sind sogar öffentliche Parkplätze denkbar, bei denen die Fahrzeuge während des Großeinkaufs zu Kräften kommen. Doch soweit sind weder Kunden noch die Infrastruktur. Doch nun erst einmal schauen, ob das induktive Laden die dösende Elektronachfrage in Gang bringen kann. Die Chancen stehen nicht schlecht.
Fotos: BMW
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- Veröffentlicht: 28. Juni 2016