Lasst Ampeln sprechen!
Seit fast 20 Jahren ist es im Gespräch, doch nun ist sie Realität. Die Kommunikation zwischen Autos soll Unfälle vermeiden und für mehr Sicherheit sorgen. Toyota, Volvo und Mercedes machen den Anfang.
Ist die Ölspur oder der Unfall an unübersichtlicher Stelle nicht zu erkennen, ist ein Unfall bislang zumeist unvermeidlich. Schwere Sach- und Personenschäden sind oft die logische Folge - Tag für Tag. Im schlimmsten Fall fahren weitere nachfolgende Fahrzeuge ebenfalls in die Unfallstelle und machen es nur noch schlimmer. Bereits seit zwei Jahrzehnten arbeiten Techniker mit Hochdruck daran, die Fahrzeuge zu informieren, bevor sie die Gefahrenstelle erreichen. Zukünftig könnten immer mehr solcher Unfälle der Vergangenheit angehören. Denn jetzt kommen die ersten Fahrzeuge auf den Markt, die miteinander oder mit Verkehrszeichen kommunizieren können. Die neue Mercedes E-Klasse wird ab April kommenden Jahres das erste europäische Fahrzeug sein, das auf Gefahrenstellen hinweist, diese an einen zentralen Daimler-Server übermittelt und der informiert in Sekundenbruchteilen andere Verkehrsteilnehmer. "In einem ersten Schritt wird diese Kommunikation allein zwischen Mercedes-Fahrzeugen möglich sein", so Michael Kelz, Chefentwickler der Mercedes E-Klasse, "doch schon bald kommen auch andere Marken dazu."
Mobilfunk statt WLan
Was lange Zeit fehlte waren weniger die Informationen, denn die stellt zumeist das erste Fahrzeug zur Verfügung, das die Gefahrenstelle erreicht. Doch wie sollte man die Informationen an die anderen Verkehrsteilnehmer übertragen und wie sollten diese dargestellt werden? Immer mehr Neufahrzeuge sind mittlerweile mit einem Navigationssystem oder einem Infodisplay im Instrumententräger ausgestattet, auf dem sich verschiedenste Warnmeldungen darstellen lassen. Ist ein Fahrzeug an einem Unfall beteiligt, muss infolge eines Unfalls sowie einer Baustelle abbremsen oder ausweichen, gibt es die Informationen in Sekundenbruchteilen via Zentralrechner an die nachfolgenden Fahrzeuge weiter. So können sich die Fahrer bereits frühzeitig auf das Ereignis einstellen, das sie meist weder sehen noch erahnen können. Die Informationen aus dem Fahrzeug selbst stammen dabei aus Regelsystemen und Sensoren wie ABS, Airbags, ESP, Regen- / Lichterkennung und Abstandstempomat. Um den genauen Standort des Fahrzeugs zu bestimmen, muss der Wagen mit einem GPS-Sender, bestenfalls einem Navigationssystem ausgestattet sein. Die Fahrzeugdaten werden zusammengefasst und nach einer logischen Kombination an andere Verkehrsteilnehmer weitergegeben. Beispiel: Drehen Räder durch und sind Scheinwerfer sowie Scheibenwischer eingeschaltet, kann man von einer glatten Fahrbahnoberfläche ausgehen.
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- Veröffentlicht: 27. November 2015