Internmezzo - oder mehr?

Die Zulassungen von Elektroautos sind unverändert winzig. Der potenzielle Kunde will sich mit hohem Preisen und kleinen Reichweiten nicht anfreunden. Sind die aufkommenden Plug-In-Hybriden mehr als eine Zwischenlösung?
Egal, ob man auf europäischen Straßen unterwegs ist, entlang der Ginza von Tokio flaniert oder im endloschen Stau entlang des Huangpu-Flusses durch Shanghai ein paar Meter voran kommen will - selbst wer sie mit der Lupe sucht, wird kaum ein Elektroauto sehen. Selbst im vermeintlichen amerikanischen Öko-Bundesstaat Kalifornien sticht nur selten Tesla Model S aus der Masse von gigantischen SUV und Sportwagen hervor. Dem kurzeitigen Elektrohype vor ein paar Jahren ist auch auf den großen Automessen in Detroit, Frankfurt, Shanghai oder Genf Ernüchterung gewichen. Die Hersteller von Elektroautos halten die genauen Verkaufszahlen eigener Strommobile weitgehend unter Verschluss, denn sie sind zumeist Ladenhüter. Da macht der jüngst gestoppte Smart Fortwo ed keinen Unterschied zu BMW i3 oder Mercedes B-Klasse ed oder einem Nissan Leaf.
Elektro statt Plug-In
Alles andere als beeindruckend, aber zumindest etwas erfolgreicher bevölkern nunmehr Schritt für Schritt erste Plug-In-Hybriden die internationalen Straßen. Mercedes C-, S- und GLE-Klasse - alles ebenso mit einem Elektrostecker zu bekommen wie Volvo XC90, VW Passat, BMW 3er, X5 oder Audi A3. BMW legte für den chinesischen Markt sogar eigens eine 5er-Langversion mit Hybridmodul auf, der aufgrund der lokalen Anforderungen über 50 Kilometer rein zurücklegen kann. Jetzt mehren sich jedoch die Anzeichen, dass sich die chinesischen Behörden mittelfristig mit rein elektrischen Reichweiten von 50, 80 oder vielleicht 100 Kilometern bei Plug-In-Hybriden kaum zufrieden geben werden, um ihre entsprechenden Vergünstigungen frei zu geben.
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- Veröffentlicht: 12. Oktober 2015