Jedem das Seine
Die Reifen-Industrie tüftelt an neuen Gummimischungen, die weniger Rollwiderstand haben und dabei gut haften und lange halten sollen. Als wenn dieser Zielkonflikt nicht schon schwierig genug zu erreichen wäre, fordern die Autobauer zunehmend maßgeschneiderte Lösungen.
Plug-in-Hybrid, die Brennstoffzellen-Technik oder auch rein elektrische Fahrzeuge. Im Ringen um jedes Gramm CO2, das ein Auto weniger ausstößt, kämpfen den Ingenieure an vielen Fronten: Effektheischend sind die Erfolge, die beim Antriebsstrang erzielt werden. Eine der entscheidenden Komponenten für geringen Verbrauch sind die Reifen beziehungsweise der Rollwiderstand. Immerhin ist er für etwa 20 Prozent des Kraftstoffverbrauchs verantwortlich. Das bedeutet: Jede vierte bis fünfte Tankfüllung geht auf seine Kosten. Reduziert man den Rollwiderstand um rund 25 Prozent, ergibt das eine Spritersparnis von etwa fünf bis sechs Prozent.
Maßgeschneiderte Reifen
Diesen Bonus nehmen die Autobauer gerne mit, der Trend zu geringeren Rollwiderstand zieht sich quer durch die Branche. "Der Reifen wird zunehmend integrativer Teil des fein abgestimmten Systems Automobil", beschreibt Dr. Burkhard Wies, Reifen-Entwicklungschef bei Continental das Lastenheft seiner Zunft. Die Konsequenzen aus dieser Vorgabe sind für die Reifenentwickler umfangreich. Dass ein SUV-Pneu andere Eigenschaften haben muss, als die Walzen eines Kompakt-Pkws, leuchtet an. Beim Sportwagen ist die Traktion ganz entscheidend.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 12. Dezember 2014