Evolution im Bordnetz

Im Automobilsektor stößt der Strombedarf an seine Grenzen. Das herkömmliche Zwölf-Volt-Bordnetz soll in naher Zukunft starke Unterstützung bekommen. Das 48-Volt-Bordnetz steht in den Startlöchern.
Elektrische Sitze mit Klimatisierung und Massagefunktion, Wankstabilisatoren, Lenkradheizung, Servounterstützungen, Start-Stopp-Automatik, Bildschirmnavigation und endlose USB-Anschlüsse - mit der Zunahme von elektrischen Verbrauchern im Fahrzeug stößt das herkömmliche Zwölf-Volt-Bordnetz an seine Grenzen. Hinzu kommen im gehobenen Fahrzeugsegment ein immer größeres Infotainment-System, Stellmotoren und Steuerungssysteme für dies und das. Den Elektroingenieuren qualmen seit Jahren die Köpfe. Die einzige Lösung: Ein stärkeres Bordnetz muss her - dringend. Die Lösung selbst ist nicht neu.
Bis zu 25 Prozent Verbrauchsersparnis
"Die Verwendung einer 48-V-Lösung ermöglicht heute Leistungen bis 12 kW", verrät Schaeffler Entwicklungsvorstand Peter Gutzmer. "Damit bietet diese Form der Hybridisierung schon die wesentlichen Vorteile eines Hybrid-Fahrzeugs - und das zu wirtschaftlich überaus interessanten Konditionen." Bereits 2001 versuchte der Verband der Automobilindustrie ein 42-Volt-Netz zu etablieren - und scheiterte. Die Kosten waren zu hoch, der Kundenvorteil zu gering und die investitionsgetriebenen Zulieferer schauten in die Röhre. Hunderte Millionen Euro an Forschungs- und Entwicklungskosten schienen verbrannt. Zum Glück für die noch vor knapp einem Jahrzehnt stark getroffenen Zulieferer, lässt sich zumindest ein Teil der Forschungsergebnisse auf die kommende Technik übertragen.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 07. Oktober 2014