Mehr als schöne bunte Bilder
Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin dreht sich alles um immer größere TV-Bildschirme und andere Unterhaltungselektronik. Auch beim Automobil-Infotainment gibt es Neuigkeiten: Nachrüstlösungen, die den Komfort eines Original-Navigationssystem liefern, sind für einen guten Preis zu haben.
Die Automobil-Hersteller stehen vor einem Dilemma. Die Unterhaltungstechnologie verändert sich rasend schnell. Eine Nachrüstung ist aufwendig und auch lässt sich zumeist nur im Rahmen größerer Modellpflegen durchführen. Die Zwickmühle von Mercedes, BMW & Co. ist die Chance für Autoradio-Hersteller wie Blaupunkt, Pioneer und Kenwood. Der Blaupunkt Philadelphia 835 passt für alle Modelle des VW-Konzerns. Große Verkabelungsarbeiten sind nicht nötig. Ein eingebauter CAN-Bus hilft bei der Kommunikation mit den Parksensoren, der Klimaanlage und der Lenkradfernsteuerung. "Das ist plug ‚n\' play", betont Andrzej Cebrat. Das Radio bietet alle Annehmlichkeiten eines hochwertigen Infotainmentsystems. Die Dualzone-Funktion dürfte für Familien besonders interessant sein, da sie den Reisestress deutlich minimiert: Während der Nachwuchs auf den Rücksitzen eine DVD schaut, ist vorne das Navigationssystem in Betrieb. Pioneer hat ein ähnliches Multimedia-Autoradio im Programm. Die Avic-Modellreihe kostet rund 875 Euro und ist für rund 1.000 Modelle verschiedener Marken geeignet. Das Gerät hat einen Sieben-Zoll-Touchscreen und ist in der Lage Apples Car Play wiederzugeben. So lässt sich Siri auch unterwegs nutzen, ohne von Geschehen auf der Straße abgelenkt zu sein. Kenwood bietet Nachrüstradios an, die für Apple- oder Android-Smartphones geeignet sind. Die Moniciever (Multimedia-Monitore) können mittlerweile ohne Probleme die meisten gängigen Videoformate wiedergeben. Jetzt auch MPEG4, H.264 und WMV sowie die Audiocodierungen FLAC und WAV.
Bald echte 3D-Ansicht von Falk
Der portablen Navigationsgeräte leben noch - und wie: Garmin präsentiert die neuen X9er Modelle, hat dabei diese "Mittelklasse"-Baureihe gleich aufgerüstet und einige Features aus den Top-Modellen übernommen. Topaktuelle Verkehrsmeldungen kommen jetzt via DAB+ (Digital Audio Broadcasting) ins Auto. Dabei fließen die Daten von Sensoren an den Brücken oder in der Fahrbahn ebenso ein, wie die Rückmeldungen von anderen Navigationssystemen, die ihre Position und Geschwindigkeit senden. Die lästige Tipperei hat dank Sprachsteuerung auch ein Ende. Der Touchscreen ist kapazitiv und reagiert deshalb auch ohne Druck. Auch die Richtungsangaben sind jetzt eindeutiger und orientieren sich an markanten Punkten. Also zum Beispiel: "Nach der Tankstelle gleich rechts". Das Design geht mit der Zeit: Die Sechs-Zoll-Geräte sind sehr dünn sind und sehen edel aus.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 06. September 2014