Aber immerhin fühlt man sich im Octavia RS wie in einem Freizeitsportler. Schon ab Fabrik ist er um 14 Millimeter tiefer gelegt als seine "zivilen" Kollegen. Drückt man dann noch die VRS-Taste, verhärtet sich die eh schon verhältnismäßig harte Federung bis zur Bockigkeit und nimmt jede Fahrbahnunebenheiten als Herausforderung, der man es mit gleicher Münze heimzahlen muss. Das DSG-Getriebe, optional zur serienmäßigen 6-Gang-Handschaltung erhältlich und auch über Handwippen am Lenkrad bedienbar, dreht höher raus, bevor es in die nächste Stufe wechselt. Und an das Ohr der Passagiere dringt ein kerniger Auspuff-Sound. Wenn man genau hinhört, merkt man beim Herunterdrehen sogar ein leicht sprotzendes Zwischengas.
Reichlich Assistenzsysteme im Angebot
Die 180 kW/245 PS des turbounterstützten Benziners sorgen für Fahrleistungen, mit denen sich der RS nicht verstecken muss. Der Zweiliter-Vierzylinder liefert ein maximales Drehmoment von 370 Nm, das bereits bei 1.600 U/min. anliegt. All das treibt den Kombi in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Limousine einen Tick schneller in 6,6 Sekunden. Abgeregelt wird bei 250 km/h. Zwischen dem Tritt aufs Gaspedal und der Reaktion des Motors vergeht allerdings eine kleine Gedenksekunde. Der Normverbrauch beim Kombi wie bei der Limousine: 6,4 Liter Super auf 100 Kilometer.
Doch dann legt der Octavia RS 245 durchaus souverän los. Überholen? Kein Problem. Rauf auf die Autobahn? Auch nicht. Einbiegen in den Stadtverkehr? Zügig. Selbst auf der Rennstrecke macht er Spaß. Sieht man von der Ruppigkeit selbst noch im Comfort-Modus einmal ab, leistet das Fahrwerk vorzügliche Arbeit. Damit die 245 PS ohne merkbares Schlingern selbst bei voller Beschleunigung und in Kurven gut auf die Straße kommen, haben sich die Ingenieure bei Skoda was einfallen lassen. Eine Quersperre an der Vorderachse leitet via Lamellen-Kupplung je nach Bedarf bis zu 100 Prozent der Kraft an ein Vorderrad, in der Kurve meist an das kurvenäußere - dorthin, wo in der Regel gerade der meiste Grip ist. Das stabilisiert bei Schlupf und senkt die Tendenz zum Untersteuern.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 08. Juni 2017