Familiensportler
Die beiden Buchstaben R und S stehen bei Skoda nicht nur für einen knackige Familiensportler, sondern auch für satten Verkaufserfolg. Jetzt haben die Tschechen nachgelegt.
Himmel und Hölle sind keine zehn Zentimeter auseinander. In der linken unteren Seite des Tastenfeldes, gleich vor dem Schaltknauf des DSG-Getriebes, liegt die "VRS"-Taste. Ein Druck, und der Octavia RS 245 verwandelt sich in einen ruppigen und fauchenden Sportwagen, der zur Kurvenhatz einlädt. Am anderen Ende des Feldes liegt die Taste für die City-Lenkung. Ein Druck, und die Lenkung wird ganz weich und bekommt schier unendlich viele Umdrehungen, damit man den fast 4,7 Meter langen und knapp 1,5 Tonnen schweren Kombi mit dem kleinen Finger und ohne sonderlichen Kraftaufwand in jede Parklücke fädeln kann. Vor allem Fahrerinnen lieben die City-Lenkung. Himmel und Hölle - das ist Programm beim Octavia RS 245.
Abgeregelt wird bei 250 km/h
"RS" - die beiden Buchstaben stehen bei Skoda für die jeweils stärksten Modelle diverser Baureihen. Wo das "V" herkommt, das es zwar ins Logo, nicht aber in de offizielle Typbezeichnung geschafft hat, weiß bei dem tschechischen Autobauer niemand so recht. "V steht für Victory", lautet einer der Erklärungsversuche. Das "RS" macht den Octavia allerdings noch längst nicht zu einem Raubtier. Verglichen mit den anderen Semi-Sportlern im Mutterkonzern Volkswagen kommt der Tscheche mit seinen 245 PS noch ziemlich zahm daher. Bis zu den 300 PS des Golf Variant R fehlt noch ein bisschen was, ganz zu schweigen von den diversen S-Versionen bei Audi. Und auch der spanische Seat Leon haut als Cupra einige Pferdchen mehr auf die Antriebswelle. Ähnlich Ford mit dem Focus ST oder Opel mit der OPC-Modellen - und ganz zu schweigen von den doppelt so teueren Edelsportlern der BMW M-GmbH oder von AMG.
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- Geschrieben von jürgen-wolff
- Veröffentlicht: 08. Juni 2017