Fünf gewinnt
Einst aus der Not, keinen Sechszylinder im Motorraum unterbringen zu können, entstanden, hat Audi seinen Fünfzylinder nach 40 Jahren zur sportlichen Antriebsikone erhoben - feierlich gekrönt mit dem neuen TT RS.
Es gibt ihn offen oder geschlossen und Spaß machen wahrhaft beide. Zwei Sitze, knackige Formen, Allradantrieb und 400 bollernde PS - der Audi 4,19 Meter lange TT RS hat spektakuläres Suchtpotenzial. Der 2,5 Liter Fünfzylinder mit Turboaufladung verzückt bereits am mittleren Drehzahlen mit seinem verdorbenen, leicht dreckigen Klang, der etwas Einzigartiges hat. Ein Stück Motorenbaukunst, die es in Zeiten von angestrengtem Downsizing oder Zylinderanschaltungen kaum noch gibt. Dabei ist es nicht so, als sei der 310 PS starke Audi TT S eine blasse Nummer - im Gegenteil. Aber wirklich scharf und mehr als eine Spur verrucht ist eben nur der TT RS mit seiner Handvoll Zylinder - besonders mit der optionalen Sportabgasanlage. Vor 40 Jahren gab es beim Audi 100 5E das erste Mal fünf Brennkammern aus Ingolstadt.
Hightech-Triebwerk
Im Vergleich zu seinem Vorgänger haben die Entwicklungsteams den Motor weiterentwickelt und ihm neben einer stattlichen 26-Kilo-Abmagerungskur zu einer entsprechenden Leistungsspritze verholfen. Aufwendige Maßnahmen verringern die innere Reibung und steigern die Leistungsausbeute um stattliche 60 PS im Vergleich zum alles andere als schmalbrüstigen Vorgänger. Die Laufbuchsen sind Plasma-beschichtet, die Kurbelwellen-Hauptlager um sechs Millimeter schmaler geworden. Gleichzeitig wurde die Kurbelwelle hohlgebohrt und speckte um ein wichtiges Kilogramm ab; die Aluminium-Kolben integrieren nunmehr Kanäle für kühlendes Öl. In der kurzen Warmlaufphase nach dem Kaltstart wälzt die schaltbare Wasserpumpe das Kühlmittel im Zylinderkopf nicht um - der 2.5-TFSI-Motor erreicht schneller als bisher seine Betriebstemperatur. Der Turbolader presst die Ansaugluft mit bis zu 1,35 statt bis 1,2 bar Druck in die Brennräume. Der Ladeluftkühler mit seinem Wirkungsgrad von 80 Prozent senkt die Temperatur für möglichst hohen Sauerstoffanteil. Die Zündfolge 1-2-4-5-3 hat ihren Anteil an Leistungsvermögen und Sounddesign.
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- Veröffentlicht: 13. September 2016