Zangenangriff
Die Technik stammt vom Mazda MX-5. Fiat macht zwei Roadster daraus: Neben dem 124 Spider bläst die athletische Abarth-Version zur Attacke auf den Japaner.
Zweite Wahl zu sein, ist selten positiv. Vor allem, wenn die Degradierung zur Nummer zwei derart öffentlich stattfindet. So geschehen beim Fiat 124 Spider: Der Roadster mit dem klassischen Namen ist das Resultat eines Umdenkens Sergio Marchionnes. Erst sollte ein Alfa Spider sich die Architektur mit dem Mazda MX-5 teilen, dann entschied sich der allgewaltige Fiat-Chrysler-Chef um und befahl, dass ein Alfa Romeo nur aus Italien kommen sollte. Da die Zusammenarbeit mit den Japanern bereits beschlossene Sache war, entschieden sich die Turiner dafür, den Roadster zu reanimieren.
Komfortabler abgestimmt
Optisch ist die automobile Second-Hand-Operation gelungen: Das Blechkleid zitiert den klassischen Fiat 124 angefangen vom Kühlergrill bis zum Heck. Am Handwurf-Verdeck und an der Windschutzscheibe erkennt man, dass die technische Basis aus Japan stammt. Aber es gibt schlechtere Knochenmark-Spender als den agilen Mazda MX-5. Davon profitiert auch der Fiat 124. Der Italiener mit dem 103 kW / 140 PS-Motor ist komfortabler abgestimmt, nicht ganz so spitz und auf pure Fahrdynamik ausgelegt, wie der Verwandte aus Hiroshima. Aber: Im Gegensatz zum Mazda hat Fiat den Luxus, mit Abarth einen sportlichen Ableger zu haben.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 10. Juni 2016