Kurvenstar

Grandiose Fahrdynamik und Frontantrieb passt meistens nicht zusammen. Dass Kurvenschnupfen auch mit einem Fronttriebler Laune machen kann, zeigt mit dem Clubsport S der stärkte Serien-GTI aller Zeiten.
Die Volkswagen-Verantwortlichen haben sich bei ihrem erfolgreichen Massenmodell längst die Salami-Taktik aus dem Hause Porsche angedeihen lassen. Mit einem Golf GTI allein ist es längst nicht mehr getan. Da gibt es Sport- und Performance-Pakete und den übermächtigen VW Golf R, der als 300 PS starker Allradler ohne GTI-Signet am Heck aktuell das Maß aller Gölfe ist. Zumindest unter trockenen Bedingungen dürfte der grollende R-Golf nunmehr seinen Meister gefunden haben, denn der VW Golf GTI Clubsport S holt aus dem bekannten Triple-Achter-Aggregat mit zwei Litern Hubraum Dank Turboaufladung 228 kW / 310 PS und erkundungsfreudige 380 Nm maximales Drehmoment.
Rekordzeit
"Wir haben mit ersten Ideen 2013 begonnen", leitet Karsten Schebsdat, Leiter der Fahrwerksabstimmung im Hause Volkswagen ein, "wir hatten damals schon den Rundenrekord für frontgetriebene Fahrzeuge im Hinterkopf - rund 7:50 Minuten." Den hielt seinerzeit ein nachgeschärfter Honda Civic Type R und genau das war den Wolfsburgern lange Zeit ein schmerzhafter Dorn im Auge. Letztlich dauerte es jedoch knapp drei Jahre, ehe das Projekt Golf GTI Clubsport S mit der großen Rundstreckenneigung durchgewunken wurde. "Wir haben viel mit dem Fahrwerk und den Spoilern experimentiert", legt Schebsdat nach, "der große Dachspoiler führte zwischenzeitlich dazu, dass wir zwar schnell durch die Kurven kamen, auf der Döttinger Höhe jedoch die nötige Höchstgeschwindigkeit fehlte."
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- Veröffentlicht: 07. Juni 2016