Gelungener Konter

Cadillac macht endlich ernst mit seinem Versprechen der Sportlichkeit. Während der BMW-M5-Konkurrent CTS-V eher für das Tempobolzen gemacht ist, soll der agile ATS-V dem M3 den Rang ablaufen. Der Ami ist auf alle Fälle eine Alternative.
Sobald man es mit amerikanischen Straßensportlern zu tun bekommt, beschleichen einen zwiespältige Gefühle. Zum einen denkt man an kraftstrotzende Klassiker, wie die Corvette andererseits kommen einem Innenraumwüsten aus Plastik in den Sinn. Diese Vorurteile werden schnell widerlegt, wenn man sich hinter das Alcantara-Lenkrad in die bequemen Sportsitze fallen lässt. Klavierlack und Leder prägen das Bild. Schaut alles ganz ordentlich aus und fühlt sich auch gut an. Auch wenn nicht die Perfektion eines Audi-Innenraums erreicht wird, ist das ein deutlicher Fortschritt gegenüber den Ambiente-Sünden vergangener Tage. Lediglich beim Griff an den Blinkerhebel greift die Handinnenfläche an nicht allzu wertiges Hartplastik.
Leistungsgewicht von 3,3 kg pro PS
Dabei wird genau dieser Stock oft gebraucht werden, denn der Cadillac ATS-V brettert mit der Kraft von 346 kW / 470 PS über die deutschen Straßen. Damit schlägt er den BMW M3 um 39 PS. Das ist insofern interessant, als das beide von einem Sechszylinder Motor zu sportlichen Höchstleistungen getrieben werden. Lediglich die Anordnung der Töpfe ist unterschiedlich - ein V im Ami und - wie es sich gehört - in Reihe beim Münchener. Lediglich der Mercedes C63 AMG lässt den Ami mit seinen 510-V8-Bi-Turbo-PS stehen. Doch beim reinen Tempobolzen macht der US-Boy mit 3,9 Sekunden beim Sprint auf Landstraßen-Tempo eine gute Figur und ist damit einen Wimpernschlag schneller als der BMW. Die Höchstgeschwindigkeit von 304 km/h ist für das Wettrennen auf den Autobahnen zwischen Garmisch und Flensburg sicher kein Nachteil.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 29. Oktober 2015