Aufgeblasen

Seine Modellpflege sieht man dem Porsche 911 kaum an. Doch unter der muskulösen Karosse hat sich erdbebenartiges getan. Die überarbeitete Baureihe 991 bekommt Turbomotoren.
Dabei ist es nicht so, als seien aufgeladene Turbotriebwerke für Entwickler und Fans der Zuffenhausener etwas wirklich Neues. Doch seit Mitte der Siebziger Jahre trug bisher ausschließlich das Topmodell der Elfer-Reihe den Namensannex "Turbo" und nur eben das Topmodell war mit ebensolcher Aufladungstechnik besonders leistungsstark unterwegs. Dass Porsche nun die gesamte Palette der Elfer-Baureihe abgesehen vom Straßenrennwagen 911 GT3 mit Turbotechnik ausstattet, hat keinesfalls den Grund, als wollten die Stuttgarter dem allgemeinen Motortrend hinterhereilen oder man bekäme die gewünschte Leistung nicht mehr ohne Zwangsbeatmung zustande. Es sind insbesondere die scharfen Schadstoff- und Abgasrichtlinien, die die Turbotriebwerke für die Männer aus dem Porsche-Entwicklungszentrum im ansonsten weitgehend gesichtslosen Weissach unausweichlich werden lassen.
Variables Fahrwerk ist Serie
Die Überarbeitung der Antriebe geht Hand in Hand mit der Modellpflege der Baureihe 991. Optisch hat sich wie zumeist bei den Porsche-Modellen vergangener Jahrzehnte durch die Überarbeitung nur sehr wenig getan. Eine leicht überarbeitete Frontschürze und dezente Retuschen an den bisher allzu polarisierenden Heckleuchten gepaart mit einer geänderten Heckklappe sind weitgehend alles. Innen gibt es dagegen ein komplett neues Navigations- und Entertainmentmodul, denn hier fuhr Porsche der deutschen Premiumkonkurrenz weit hinterher. Erstmals ist auch für die 911-Carrera-Modelle die mitlenkende Hinterachse aus GT3 und Turno als Fahrwerksoption zu bekommen.
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- Veröffentlicht: 01. September 2015