Brüllen im Winde
Der schnellste Serien-Jaguar der Welt setzt dem Auspuff-Orchester innerhalb der F-Type-Familie die Krone auf.
Zwei Sitze, vier Endrohre, sechs Bremskolben und acht Zylinder - der neue und auf 250 Exemplare limitierte Jaguar F-Type Project 7 ist eine runde Sache. Dass jedes Exemplar bereits vergriffen ist, wundert angesichts seines scharfen Äußeren niemanden. Vor allem der aerodynamisch verkleidete Überrollbügel auf der Fahrerseite, der gen Heck in Form einer Rückenflosse weiter fortgeführt wird, ist der Hingucker schlechthin. Wem dieser Höcker bekannt vorkommt, steht nicht allein mit dieser Meinung da. Vor 61 Jahren fuhr Jaguar mit dem D-Type drei Erfolge in Le Mans ein. Und genau dieser Vorfahr des heute schnellsten Serien-Jaguars der Welt dient dem Team um Jaguar-Designchef Ian Callum als Vorbild. Keine schlechte Ausgangsposition also für einen automobilen Exoten.
Mit Dach ist bei 200 km/h Schluss
Doch nicht nur die auf einer Seite verbaute Flosse sorgt für eine gewisse Asymmetrie. Richtig ungerade wird es, wird ein Blick auf seine ehrfurchterweckenden Fahrleistungen und technischen Daten geworfen. Die aus fünf Litern Hubraum erzeugten 575 PS beschleunigen den 155.000 Euro teuren Roadster in 3,9 Sekunden auf Landstraßentempo. 177 Prozent Abtriebssteigerung im Vergleich zum Basis-Cabrio wird dank des großen, aber nicht zu prolligen Heckflügels erzielt. 85 Kilogramm weniger Gewicht als sein 25 PS schwächerer Bruder, der Jaguar F-Type R, bringt er auf die Waage. Da wirkt seine Höchstgeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde fast schon ein wenig beruhigend. Wer sich für eine Fahrt mit Stoffverdeck entscheidet, für den sollte bei 200 Sachen das Motto "Fuß vom Gas" gelten. Andererseits heißt es "Bitte Wenden und das Verdeck aufsammeln."
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 07. August 2015