Galopper des Jahres

Neben Porsche 911, Mercedes G-Klasse, Chevrolet Corvette oder Mini Cooper ist der Ford Mustang eine der wenige automobilen Designikonen, die die Jahrzehnte überlebt hat. Der US-Sportler galoppiert ab Mitte 2015 auch nach Europa. Dabei macht er Spaß wie nie zuvor.
Ein Blick auf den Mustang und das Herz der amerikanischen Autofans beginnt zu springen. Der neue Ford Mustang ist da und begeistert ab Oktober die Pony-Fans in ganz Amerika. In Europa wird es noch bis Mitte kommenden Jahres dauern, bis das amerikanische Traumauto erstmals offiziell aus dem Gatter gelassen wird; doch das Warten lohnt sich. Einen lässigeren Ford hat es in Europa noch nicht gegeben; einen sportlicheren sowieso nicht. Vorausgesetzt man entscheidet sich für den großen Achtzylinder des Mustang GT, der mit seinen 308 kW / 418 PS ebenso kraftvoll wie sehenswert über Autobahnen und Landstraßen brüllt. Echten USA-Fans dürfte trotz 524 Nm maximalem Drehmoment bei 4.250 U/min der bullig wabbernde V8-Klang fehlen, denn der fünf Liter große Achtzylinder-Sauger hört sich eher an, wie ein kraftvoller Sechszylinder. 0 auf Tempo 100 in unter fünf Sekunden und 250 km/h Spitze machen Laune. Unter 14 Litern Normalbenzin ist in der Realität jedoch wenig zu machen.
Qualmende Reifen
Doch der neue Ford Mustang ist endlich mehr als der wilde Hengst, der mit fester Hand und ausschweifendem Heck gebändigt werden möchte. Das Fahrwerk mit McPherson-Federbeinen vorn und einer Einzelradaufhängung mit Integrallenkern hinten ist im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht wiederzuerkennen. Auch wenn sich der 4,78 Meter lange Amerikaner mit kleinen Bodenunebenheiten bisweilen etwas schwer tut, ist jeder Kilometer am griffigen Steuer eine wahre Freude. Mit dem in Europa serienmäßigen Performance Paket rollt er auf artgerechten 19-Zöllern (vorn 255er, hinten 275er Reifen) und der Fahrer kann über eine Schalterleiste am Mitteltunnel jederzeit variabel Lenkung, Fahrwerk und Motorelektronik in mehreren Modi beeinflussen. Die Rückmeldung der Lenkung ist im Sportmodus exzellent; im Komfortmodus hat man dagegen den Eindruck, einen Fiat 500 Einzuparken. Bei den nur wenig unterschiedlichen vier Dämpferprogrammen ist der Komfortmodus das überzeugendste Paket. Wilde Trampelorgien der Hinterachse wie einst sind ebenso vergessen wie ein Heck, das im Grenzbereich gerne einmal Richtung äußerer Leitplanke austritt. Perfekt: die manuelle Sechsgang-Handschaltung aus dem Hause Getrag, die sich perfekt auf Motor, Auto und Tatendrang eingestellt hat.
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- Veröffentlicht: 23. September 2014