Einfallspforte

Einige Hersteller verabschieden sich aus dem Kleinwagen-Segment, da man da wenig Geld verdienen kann. Im Zeitalter der Elektromobilität nutzen chinesische Autobauer ihren Standortvorteil, um in Europa und vor allem in Deutschland Fuß zu fassen.
Im Automobilbau gilt seit jeher ein ehernes Gesetz. Viel Geld verdient man mit Premiumfahrzeugen- und großen Autos. Nicht umsonst gelten Porsche und Audi traditionell als Margenpolierer des VW-Konzerns. Mercedes schiebt konsequenterweise die A-Klasse aus den Schauräumen der Händler und will jetzt als Luxusmarke Geld verdienen. Auf den ersten Blick scheint sich diese Strategie auszuzahlen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hat der schwäbische Autobauer 37,516 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem satten Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Verbale Backpfeifen
Im heimischen Ländle setzt es Kritik an dieser Louis-Vuitton-Hermes-Strategie des Sternen-Chefs Ola Källenius. „Ich halte diese Strategie für einen Fehler, das wird auch zu Akzeptanzproblemen führen, wenn man nur noch für Reiche und Superreiche Autos baut“ rüffelt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90 - Die Grünen) im Interview mit der „Heilbronner Stimme“ den Mercedes-CEO. Die Zahlen sind eindeutig. Zwischen den Jahren 2019 und 2022 ist der Durchschnittspreis eines Mercedes von 51.000 auf rund 73.000 Euro gestiegen. Geld, das nicht jeder in der Tasche hat.
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- Geschrieben von Wolfgang Gomoll
- Veröffentlicht: 28. Mai 2023