Wochenendausflug ins Allgäu
Es gibt in der Autobranche doch noch andere Themen als Akkugröße, Reichweitenangst und Benzinpreise. BMW übernimmt die Markenrechte an dem Fahrzeugveredler Alpina aus Buchloe.
Die ebenso leistungsstarken wie edlen Alpina-Versionen sind in der jeweiligen Modellfamilie oftmals das beste BMW-Modell, das man bekommen kann. Egal ob drehmomentstarker D3, bulliger B7 oder die grandiose Oberklasselimousine D5 / B5 - die Alpina-Fahrzeuge bieten gerade für Langstreckenfahrer eine geradezu perfekte Symbiose aus Sportlichkeit, Komfort und Effizienz. Alpina ist seit Jahrzehnten deutlich mehr als ein externer Haustuner, sondern die Fahrzeuge aus Buchloe sind eng mit Entwicklung und Produktion des Grundfahrzeugs in der jeweiligen BMW-Fertigung verknüpft. Während die Fahrzeuge in Europa unter dem eigenen Alpina-Label angeboten werden, sieht das in den USA ganz anders aus, denn hier gehören die Modelle zum offiziellen BMW-Modellprogramm. Ab sofort geht es also offiziell Hand in Hand. Ganz neu sind die Überlegungen nicht. Immer wieder hatte es Diskussionen gegeben, ob Alpina nicht komplett unter das BMW-Dach wechseln sollte. Doch gerade von der Garchinger M GmbH, dem sportlichsten BMW-Ableger, hatte es mit Hinweis auf eine Überschneidung des Produktportfolios immer wieder Bedenken gegeben. Somit darf man gespannt sein, wie sich mit zunehmender Elektrifizierung die verschiedenen Hausmarken unter dem BMW voneinander unterscheiden werden.
2.000 Fahrzeuge pro Jahr
Bis Ende 2025 wird sich am aktuellen Stand für den Kunden erst einmal nichts ändern, denn die Fahrzeuge werden auch weiterhin in Buchloe im Allgäu endgefertigt. Vertrieb, Teilegeschäft und Markenrechte liegen jedoch ab sofort bei BMW. Das heutige Alpina-Fahrzeugprogramm wird nach Auslaufen des 2020 verlängerten Vertrages zum Jahresbeginn 2026 eingestellt. Ein Teil der Mitarbeiter wird für Teilegeschäft und klassische Fahrzeuge in Buchloe verbleiben; die anderen Angestellten kommen direkt bei BMW oder anderen Partnerfirmen unter. Der Alpina-Erwerb durch die BMW Group AG steht jedoch noch unter dem Genehmigungsvorbehalt der Kartellbehörden. Finanzielle Details wurden nicht bekannt, wobei Firmenanteile nicht erworben wurden. Der exklusive Weinhandel verbleibt bei der Familie Bovensiepen und geht nicht zu BMW über.
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- Veröffentlicht: 10. März 2022