Hierfür wurde der bereits alles andere als normale Mercedes G 500 4x4² kurzerhand in zwei Hälften geteilt und um 60 Zentimeter verlängert. Portalachsen, Antriebstechnik und Komfort vorne kennt man vom knapp 300.000 Euro teuren Serienfahrzeug aus Grazer Produktion. Doch statt der alles andere als bequemen Serienrückbank einer G-Klasse gibt es Dank der Verlängerung große Fondtüren und vier komfortable Einzelsitze aus der V-Klasse. Sitze und sämtliche Komfortfunktionen lassen sich über Smartphones bedienen, die zentral in belederten Halterungen stecken. Dazu und allenfalls auf den zweiten Blick ersichtlich gibt es eine lebensrettende Panzerung von Blech und Scheiben, die selbst Kalaschnikov-Maschinenpistolen Stand halten soll, wenn es zum Überfall kommt.
900.000 Euro plus Steuern
Diese alles andere als unauffällige Lebensversicherung ist etwas für die Kunden, die bereits alles haben. "Auch dieser Kunde ist seit vielen Jahren bereits Kunde bei uns und hat schon G-Klassen", gibt Klaus Ackermann wenig über seinen Auftraggeber preis, "so ein Umbau findet in enger Abstimmung mit dem Kunden statt, wenn es um technische Ausstattung oder zum Beispiel die Farbe geht." Das kostet Zeit und hat seinen Preis. So liegt die Bauzeit des Titan bei bis zu sechs Monaten und kostet letztlich rund 900.000 Euro - zzgl. Mehrwertsteuer. Der Auftritt der verlängerten G-Klasse im Panzerkleid ist Dank Verlängerung und der breiten Spur dafür mehr als imposant. Wenn der restliche Verkehr trotz Schutzkolonne vor und hinter dem Fahrzeug nicht sofort zu Seite springt, helfen gleißend helle Flash-Leuchten, die im Kühlergrill und hinter dem Innenspiegel versteckt sind.
Hinter dem Steuer überrascht die Giganto-G-Klasse mit einer vergleichsweise gewöhnlichen Fahrweise. Die über vier Tonnen Leergewicht werden vom aufgeladenen V8-Doppelturbo überspielt, der von Mercedes-Edeltuner Brabus auf über 500 PS erstarkt ist. Ein Tritt aufs Gas und das mattgraue Ungetüm spurtet los, wie ein Wilder, während die zentimeterdicken Scheiben kaum Geräusche in den Innenraum lassen und die mächtigen 22-Zöller über alles hinwegrollen, was sich ihnen in den Weg legt. Werden die riesigen schwarzen Gummis einmal zerstört, kann der Alpha Armouring Titan natürlich Dank seiner Notlauffelgen aus der Gefahrenzone bollern. Die breite Spur und mächtige Bremsen sorgen dabei auch bei ambitionierter Fahrweise für die entsprechende Mobilität und einen kalkulierbaren Grenzbereich. "Das wird bei den gepanzerten Fahrzeugen immer wichtiger", ergänzt der Garchinger, "immerhin muss man bei Gefahr so schnell als möglich aus der Gefahrenzone kommen." Und wer nicht gefährdet ist, kann mit dem Titan ebenfalls auf dicke Hose machen. Der Koloss ist für die westliche Welt auch ungepanzert zu bekommen. Der Auftritt ist dann nicht weniger imposant.
Fotos: press-inform / Alpha Armouring
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- Veröffentlicht: 10. August 2017