Das zusätzliche Geld soll auch in die Entwicklung der E-Mobile fließen. Allerdings kommt die Finanzspitze zu spät. Andere machen bereits Nägel mit Köpfen. Audi bringt bereits 2018 den Q6 e-tron auf den Markt und ein Jahr später bereits den schicken e-tron Sportback. Mercedes schickt 2019 ein E-SUV namens "EQ C", das wie die Audis eine Reichweite von mehr als 500 Kilometer haben soll, ins Rennen. Bei BMW dauert es bis 2021 bis der iNext ins Geschehen eingreift. Schwer nachzuvollziehen, wenn man bedenkt, dass die Münchner einst mit dem BMW i3 und dem BMW i8 die Vordenker in Sachen E-Mobilität waren. Ob die E-Version des X3 und des Mini Coopers, die in den nächsten Jahren kommen, dieses Innovationsloch stopfen können, darf bezweifelt werden.
Neue Fuktionen
Bei Audi geht es zwar allen Anschein nach voran. Doch der neue Chef-Entwickler Peter Mertens muss noch einige Scherben des Diesel-Skandals zusammenkehren und vor allem wieder Ruhe ins Unternehmen bringen. Der mehrmalige Führungswechsel im Technikressort hat wichtige Entscheidungen verzögert. Das könnte mittelfristig zu einem Problem werden, Kurzfristig stehen die Ingolstädter noch gut da: Der elektrische Verdichter sorgt für Dynamik und der neue A8, der dieses Jahr auf den Markt kommt, ist durchgängig mit einem 48 Volt-Bordnetz ausgestattet. Das ermöglicht einige zusätzliche Funktionen. Der Riemen-Starter-Generator (RSG) mit einer Rekuperationsleistung von zwölf kW ersetzt die Lichtmaschine. So soll der Verbrauch bei einem Sechszylindermotor bis zu 0,7 Liter pro 100 Kilometer sinken. Angesichts der Tatsache, dass die aktuellen Aggregate ohnehin ausgepresst sind, wie Zitronen, was den Verbrauch angeht, ein elementarer Fortschritt.
Mit dem RSG wird der neue A8 auch bis zu 45 Sekunden lang segeln und zwar in einem Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 160 km/h. Auch das Start-Stopp-System verändert sich: Jetzt verabschiedet sich der Motor schon bei 22 km/h, statt wie bisher bei rund 3,5 km/h - und das deutlich geschmeidiger. Durch die Vernetzung mit Sensoren, wie der Frontkamera oder den Laser gibt es weitere Optionen. Die Technik erkennt, wenn die Vordermänner losfahren und startet das Triebwerk frühzeitig. Auch wenn die Ampel beim Herunterbremsen beziehungsweise Heranrollen schon wieder auf grün schaltet, gibt das Auto schneller Gas als der Mensch reagieren. Beim Facelift der neuen S-Klasse hält das 48-Volt-Bordnetz mit dem Reihensechszylinder-Ottomotor (Code M256) Einzug und wird dann sukzessive mit der neuen Triebwerksgeneration Einzug, darunter auch einen Vierzylinder-Aggregat.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 31. Mai 2017