Hase gegen Igel

Unlängst hat Tesla seinem Flaggschiff Model S ein Power-Update verpasst. Bei den deutschen OEMs lassen E-Mobile mit großer Reichweite und knackigen Punch noch etwas auf sich warten. Wie lange haben die Kalifornier noch die Nase vorne?
Elon Musk polarisiert. Für die einen ist er ein charismatischer Visionär, der dabei ist, die Mobilität der Zukunft zu kreieren, für andere verbrennt der exzentrische Milliardär einfach nur das Geld der Aktionäre. Ein Blick auf die Tesla-Geschäftszahlen gibt den Skeptikern recht: Im August meldete der kalifornische Autobauer das 13. Minus-Quartal in Folge. Der Verlust stieg auf 293,2 Millionen Dollar, allerdings legte gleichzeitig auch der Umsatz zu. Die roten Zahlen erklärt Tesla mit Investitionen - unter anderem für die Akku-Fabrik, die der Start-Up-Autobauer zusammen mit Panasonic baut. Diese Gigafactory soll 2020 mehr Lithium-Ionen-Batterien produzieren, als das 2013 weltweit der Fall war.
Stachel im Fleisch
Die Krux ist, dass zu diesem Zeitpunkt die E-Mobilität nicht so viele Energiespeicher brauchen dürfte. Tesla glaubt, dass sich durch diese Skalierungs-Effekte die Kosten für die Akkus um 30 Prozent reduzieren. Allerdings schlafen auch die Konkurrenten nicht und wollen ebenfalls leistungsfähigere und billigere Batterien auf den Markt bringen. Elon Musk hat aber auch da hochfliegende Pläne. Um die teure Batteriefabrik nutzen zu können, braucht er Abnehmer für die Zellen. Deswegen hat Musk die Ökostromfirma SolarCity für 2,6 Milliarden gekauft, um dort die eigenen Akkus zum Speichern der Energie zu verwenden. Auch für seine Weltraum-Firma SpaceX braucht der Unternehmer Batterien.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 17. September 2016