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Ohne diese Zulieferer läuft nichts

Bosch

Jeder, der schon einmal Zündkerzen oder die Batterie gewechselt hat, kennt die Robert Bosch GmbH. Der schwäbische Industrie-Gigant ist aus der Automobil-Industrie nicht mehr wegzudenken. Neben klassischen Teilen, wie Einspritzdüsen, Motorsteuerungen. Lenkungen oder ESP und ABS sind die Schwaben auch bei den Fahrassistenzsystemen führend, die für das autonome Fahren benötigt werden. Dazu zählen Radar und Kameras. Bosch hat auch eigene Prototypen auf der Straße, mit denen das Robo-Fahren erprobt wird.

(Foto: press-inform / Magna)

Der Streit zwischen Volkswagen und der Prevent-Gruppe hat die schicksalshafte Verknüpfung zwischen Zulieferern und Automobilbauern offengelegt. Dominierten früher die Mercedes, BMW & Co die Geschäftsbeziehung, ändern sich die Zeiten nun. Wer sind die wichtigsten Zulieferer?

"Es stehen alle Bänder still, wenn mein starker Arm es will!" So lautete früher der Schlachtruf der Gewerkschaften im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. Heutzutage stehen die Bänder von Automobil-Giganten, wie Volkswagen sogar dann still, wenn ein relativ kleiner Zulieferer den Teilestrom versiegen lässt. Dieser Vorfall wäre so vor noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen. Damals waren die Rollen klar verteilt. Der Autobauer hielt den Zulieferer an einer extrem kurzen Leine und oktroyierte Geschäftspartnern ein rigoroses Kostenmanagement. Vor allem die jährlichen Preis-Anpassungsrunden waren in der Branche gefürchtet. Denn "Anpassung" bedeutete nichts anderes als "drücken". Nicht selten stöhnten die Zulieferer über das "Auspressen, wie eine Zitrone."

Die Konkurrenz-Situation wächst

Doch die Autobauer nutzten ihre Marktmacht gnadenlos aus und exzerzierten das Kosten-Diktat gnadenlos. Die Praxis war und ist weitverbreitet - egal ob BMW, VW, Audi oder Mercedes. Jetzt dreht sich der Wind. Die Zulieferer begehren auf und wollen sich dem Würgegriff der Automobil-Hersteller entziehen. Zum einen werden die Zeiten härter und das Ende der Kostenspirale ist erreicht oder, um im Bild zu bleiben, die Zitrone ist komplett ausgepresst. Dazu kommt, und das ist noch schwerwiegender, dass neue Automobil-Startups um die Gunst und das Know-how der Zulieferer buhlen. Bei diesen Firmen sitzt das Geld noch lockerer als bei den Platzhirschen. Wie bei Angebot und Nachfrage üblich, nutzen die Zulieferer mittlerweile diese größere Kunden-Auswahl.


Das sind keine guten Nachrichten für die etablierten Autobauer. Denn auch sie sind von den großen Zulieferern abhängig. Das liegt im Produktionsprozess begründet und ist damit auch zum großen Teil hausgemacht. Die beiden Prinzipien "Just in Time" und "Modulare Produktion" bedeuten nämlich zum einen, dass die Teile für die Automobil-Fertigung pünktlich angeliefert werden, es also keine großen Lager zum Ausgleichen von Liefer-Engpässen mehr gibt. Und zum anderen, dass bisweilen ganze Elemente, also Module, die von großen Zulieferern kommen, verbaut werden. Außerdem noch wichtige Einzelteile, wie Einspritzdüsen, Motorsteuerungen, Klimaanlagen; Getriebe oder Instrumententafeln, die oft auch von Firmen, wie Bosch, Continental oder Magna geliefert werden. Damit sind die Autobauer abhängig von den Riesen der Teile-Lieferanten. Hier sind die größten Zulieferer der Welt, ohne deren Zutun kein Auto mehr vom Band läuft.

Allzweck-Zulieferer

Bosch

Jeder, der schon einmal Zündkerzen oder die Batterie gewechselt hat, kennt die Robert Bosch GmbH. Der schwäbische Industrie-Gigant ist aus der Automobil-Industrie nicht mehr wegzudenken. Neben klassischen Teilen, wie Einspritzdüsen, Motorsteuerungen. Lenkungen oder ESP und ABS sind die Schwaben auch bei den Fahrassistenzsystemen führend, die für das autonome Fahren benötigt werden. Dazu zählen Radar und Kameras. Bosch hat auch eigene Prototypen auf der Straße, mit denen das Robo-Fahren erprobt wird.

Magna Der austro-kanadische Zulieferer Magna, ist ebenfalls ein Fertigungs-Tausendsassa. Neben der Auftragsfertigung für verschiedene Hersteller, wie Mercedes oder Mini, beherrscht der Zulieferer auch Antriebs-Technologien (Allrad und Getriebe). Anfang des Jahres hat sich der Großkonzern den deutschen Getriebehersteller Getrag einverleibt. Die Magna-Verästelungen sind vielfältig: Schiebe- und Cabriodächer, Fahrwerksysteme, Elektronik und Sitze sowie Karosserien.

Magna

Der austro-kanadische Zulieferer Magna, ist ebenfalls ein Fertigungs-Tausendsassa. Neben der Auftragsfertigung für verschiedene Hersteller, wie Mercedes oder Mini, beherrscht der Zulieferer auch Antriebs-Technologien (Allrad und Getriebe). Anfang des Jahres hat sich der Großkonzern den deutschen Getriebehersteller Getrag einverleibt. Die Magna-Verästelungen sind vielfältig: Schiebe- und Cabriodächer, Fahrwerksysteme, Elektronik und Sitze sowie Karosserien.

(Foto: press-inform / Magna)

Continental

Continental kann mehr als nur Reifen. Das schwarze Gold macht nur noch 26 Prozent des Umsatzes von rund 39 Milliarden jährlich aus. Zu den Continental-Kompetenzen gehören auch Hybridisierung, Sicherheitssysteme, Sensoren für Fahr-Assistenz, Bremsen, Interieur-Instrumente und andere Kunststoffe.

(Foto: press-inform / Conitnental)

Denso

Die Zulieferer-Welt ist nicht nur in deutscher Hand. Das japanische Gegenstück zu Bosch & Co. Ist Denso. Der Nippon-Zulieferer ist unter anderem auf Auto-Elektronik, das Thermo-Management von Motoren, Klimaanlagen, Bauteile für Hybrid-Motoren, Airbags und Radar- sowie Laser-Sensoren. Ursprünglich gehörte Denso zu Toyota, hat sich aber im Zuge der Umstrukturierung der japanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg vom Autobauer abgelöst. Dennoch sind die Bande zum großen VW-Gegenspieler nach wie vor eng.

(Foto: press-inform / Denso)
(Foto: press-inform / Aisin Seiki)
(Foto: Hyundai)
(Foto: press-inform / Faurecia)

Continental

Continental kann mehr als nur Reifen. Das schwarze Gold macht nur noch 26 Prozent des Umsatzes von rund 39 Milliarden jährlich aus. Zu den Continental-Kompetenzen gehören auch Hybridisierung, Sicherheitssysteme, Sensoren für Fahr-Assistenz, Bremsen, Interieur-Instrumente und andere Kunststoffe. Denso Die Zulieferer-Welt ist nicht nur in deutscher Hand. Das japanische Gegenstück zu Bosch & Co. Ist Denso. Der Nippon-Zulieferer ist unter anderem auf Auto-Elektronik, das Thermo-Management von Motoren, Klimaanlagen, Bauteile für Hybrid-Motoren, Airbags und Radar- sowie Laser-Sensoren. Ursprünglich gehörte Denso zu Toyota, hat sich aber im Zuge der Umstrukturierung der japanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg vom Autobauer abgelöst. Dennoch sind die Bande zum großen VW-Gegenspieler nach wie vor eng.


Aisin Seiki

Der japanische Zulieferer ist hauptsächlich als Getriebe-Spezialist bekannt. In vielen Automobile Modellen ist die Achtgang-Automatik verbaut. Zu den weiteren Kompetenzen des Zulieferers gehören das Fahrwerk, Antriebs und Motor-Bauteile sowie Bremsen. Hyundai Mobis Wie der Name schon verrät, ist der Teile-Lieferant eng mit dem Hyundai-Konzern verzahnt. Obwohl die Koreaner sich fleißig bei europäischen und amerikanischen Zulieferern bedienen, hat die eigene Tochter einen ganzen Bauchladen von Auto-Elementen im Portfolio: LED-Lichter, ESP; ABS, Hybrid-Motoren, Elektrik, Sensoren, Cockpits und Chassis-Teile.

Faurecia^ Was Hyundai recht ist, ist PSA Peugeot Citroën nur billig. Der französische Autobauer hält die Mehrheit an dem Zulieferer. Faurecia baut Cockpits, liefert Abgassysteme, Sitze und Teile der Karosserie. Johnson Controls Der US-amerikanische Zulieferer mischt ebenfalls bei den Top-Spielern der Automobil-Industrie mit. Neben Sitzen (zum Beispiel im Volvo XC 90) hat sich Johnson Controls vor allem auf die Herstellung von Batterien spezialisiert. ZF FriedrichshafenVom Bodensee kommen Getriebe, Kupplungen, Fahrwerksbauteile, Dämpfer, Sitz-Elemente und Lenkungen. Dazu zählen nicht nur Stoßdämpfer, sondern unter anderem auch Spurstangen, Stabilisatoren, Lager für Fahrwerke und auch Querlenker. Der schwäbische Zulieferer produziert weltweit an 230 Standorten in mehr als 40 Ländern. Durch den Kauf des US-amerikanischen Zulieferers TRW im vergangenen Jahr stellt sich ZF breiter auf. Zum Produkt-Bauchladen gehören jetzt Bremsen, Airbags, Assistenzsysteme und Sensoren. Michelin Wie andere Reifenherstellern auch, haben die Franzosen gleich mehrere Sub-Marken im Bauchladen. Zu Michelin gehören die Reifen von Kleber und BF Goodrich. Viele Autos, wie zum Beispiel der BMW M4 GTS, rollen standardmäßig auf den französischen Pneus vom Band. Autor: Wolfgang Gomoll, München  Stand: 29.08.2016
Fotos: press-inform / Magna  

(Foto: press-inform / Johnson Controls)
(Foto: press-inform / ZF)
(Foto: press-inform / Michelin)