Jungbrunnen
Rolls-Royce, edelster aller BMW-Ableger, will sich neu erfinden und dabei ganz das alte bleiben. Einfach ist das nicht.
Das Nobelsegment läuft bestens - die Fahrzeuge der Luxusklasse erfreuen sich weltweit gigantischer Beliebtheit. Egal ob edelste Geländewagen, majestätische Limousinen oder spektakuläre Sportwagen - bei vielen Marken gleicht die Autosuche mittlerweile mehr einem Verteilungsprozess, denn einem Autokauf. McLaren, Aston Martin oder Bentley haben sich auf der Suche nach neuen Kunden in den letzten Jahren deutlich verjüngt. Es geht darum, an das Geld der jungen Reichen zu kommen, die in Peking genauso auf Autosuche sind wie in Miami, London oder in Doha. Bentley läuft prächtiger denn je und Daimler hat nach kurzer Schlummerphase seine Edelmarke Maybach wieder neu belebt. So wird der Druck auf Rolls-Royce immer größer, sich ein frischeres Image und innovative Technik zu geben.
Bentley ist entschwunden
Der polarisierende Fastback Wraith konnte hier erstmals seit langer Zeit punkten und das offen wie geschlossen grandios gezeichnete Cabriolet Dawn dürfte ebenfalls in eine jüngere und emotionalere Richtung fahren. Es tut sich etwas in Goodwood. Problematisch hingegen, dass die Briten die anhaltenden SUV-Welle sträflich verschlafen haben. Erst gab es jahrelang keine Entscheidung für oder wider einen Rolls-Royce Geländewagen und dann haperte es schmerzhaft lange mit dem rechten Design. Folge: während Bentley seinen Über-SUV Bentayga seit einigen Monaten im Verkauf hat und trotz stattlicher Produktionskapazitäten für mehr als ein Jahr ausverkauft ist, kommt der Rolls-Royce-Geländewagen erst 2019. In dieser Zeit dürfte auch eine Maybach-Version des Mercedes GLS und der neue BMW X7 bereits ebenso Realität geworden sein wie der Urus als sportlicher Luxus-SUV von Lamborghini.
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- Veröffentlicht: 19. April 2016