Was in den USA gilt, passt auch in Europa: die echten Mustang-Fans fahren ein Coupé und zwar mit einem leistungsgerechten Fünfliter-V8 unter der Haube. Wer wirklich sportlich unterwegs sein will, dem dürfte der Standard-Achtzylinder trotz seiner 310 kW / 421 PS bisweilen zu müde sein. Daher sind die Sportversionen vom Bullitt über den GT 350 und den Boss 302 bis hinauf zum Shelby GT 500 begehrter denn je und in Europa vergleichsweise selten. Wer nicht ganz so viel für die Überversion mit Kompressor-Power ausgeben will, kann auch in unseren Breiten versuchen, einen Mustang Boss 302 mit immerhin 444 PS zu bekommen. Mit seinem Großvater begann im Jahre 1969 für echte Ford-Fans die Mustang-Zeitrechnung. Hier brachte der Autohersteller aus Dearborn seinen ersten Mustang Boss mit bulligem V8-Power auf den Markt – und schuf mit dem „302“ eine Legende wie später mit dem Macht-1, der mit seinen 460 PS ebenfalls in der Neuzeit nochmals aufgelegt wurde und Sondermodelle wie 302 oder Bullitt ablöste. Wer noch mehr Power will, gönnt sich einen Shelby GT 350 oder gar den GT 500. Der Achtzylinder-Sauger des GT 350 leistet 392 kW / 532 PS und der Power-Kompressor des Shelby GT 500 spektakuläre 559 kW / 760 PS und 847 Nm maximales Drehmoment. Damit sind bis zu 290 km/h drin.
Offen oder geschlossen?
Ganz anders sieht es mit dem Ford Mustang 2.3 aus, den der Autobauer aus Dearborn ab 2014 mit einem aufgeladenen Vierzylinder auf den Markt brachte, um gerade europäische Kunden zu locken. Der 314 PS starke Vierzylinder ist ein alles andere als müder Geselle, bleibt jedoch im Ford Mustang – offen wie geschlossen – keine Glanzbesetzung und ist bei Kunden kaum gefragt. Echte Mustang-Cowboys wollen eben den V8, denn der 3,7-Liter große Sechszylinder-Saugmotor aus den USA wurde offiziell in Europa nicht angeboten und ist daher zumeist ein US-Import.
Wer sich für einen gebrauchten Ford Mustang interessiert, dem dürfte sich die Frage nach Cabrio oder Coupé zumeist nicht stellen; jedoch die Wahl nach dem rechten Getriebe. Sportwagenfans lieben es gerne handgerissen und lassen die Automatikversionen mit früher sechs und später zehn Fahrstufen gerne außen vor. Hier bieten die älteren Versionen die bekannte Getrag MT82-Variante, die bei den leistungsstärkeren Modellen später vom besseren Tremec TR-3160 ersetzt wurde. Vorteil: während die sportlichem Automatikversionen bei 250 km/h abgeriegelt werden, schafft einer wie der 460 PS starke Mustang Mach-1 fast Tempo 270.
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- Veröffentlicht: 02. Februar 2023