Bei der Anordnung hat sich wenig getan. Also blickt man immer noch auf ein kleines 5,3 Zoll großes Instrumenten- Display mit rudimentären Anzeigen, das aber nach wie vor von einem guten Head-up-Display ergänzt wird, das mit Augmented Reality die Anzeigen quasi auf die Straße projiziert. Die Kommandozentrale ist also immer noch ein zwölf Zoll großer Touchscreen mit den unbeleuchteten Lautstärke Rinnen darunter. Wo wir gerade dabei sind, auch die Software hat bei unserem Testwagen einwandfrei funktioniert. Die Darstellung des Betriebs- und Bediensystems überwältigt einen nicht gerade durch grafische Opulenz, ist eher schlicht gehalten, aber dadurch ist die Handhabung eingängig. Auch die Geschwindigkeit, mit der die ausgelösten Aktionen umgesetzt werden, ist in Ordnung. Dass das System jetzt auch drahtlose Updates ermöglicht, sollte die Software stabiler halten.
Schwarmintelligenz hilft
Das bringt uns zur zweiten Baustelle des ID.3, der Ladegeschwindigkeit. Da legen die Wolfsburger Techniker endlich richtig nach und befähigen die MEB-Plattform mit maximal 170 kW Strom zu tanken. Wir haben einmal sogar bei einem Laden kurzzeitig 176 kW erreicht. Das Auffüllen der Batterie mit 22,4 kWh auf 81 Prozent Ladezustand an einer 300-KW-Ladesäule dauerte 21,5 Minuten und dabei floss der Strom mit maximal 71 kW. Auf Wunsch plant das Navigationssystem die Route so, dass mehrere kürzere Tankstopps an leistungsfähigeren Säulen eingelegt werden, um so schneller an Ziel zu kommen. Laut VW soll auch Plug&Charge, also einfach einstecken und laden, möglich sein. Wir haben die App beziehungsweise die Ladekarte genutzt. Die Reichweite des ID.3 Pro S gibt VW mit bis zu 546 Kilometern (nach dem WLTP-Zyklus) an. Um die zu erreichen, hilft auch die verbesserte Aerodynamik mit einem Cw-Wert von jetzt 0,263 (bisher 0,267).
Was beim Fahren gut funktioniert, ist die Verkehrszeichenerkennung. Auch ohne aktivem Navigationssystem rekuperiert die Motorbremse und verzögert, sobald eine Geschwindigkeitsbeschränkung wie zum Beispiel ein Ort naht. Der adaptive Tempomat beschleunigt und verzögert selbstständig bis zum Stand oder bis zur Höchstgeschwindigkeit, die nach wie vor bei 160 km/h limitiert ist. Da könnte VW etwas nachlegen. Allerdings bleibt der Antriebsstrang mit dem Einganggetriebe und dem 150 KW / 204 PS starken PSM-Elektromotor (Permanent erregte Synchronmaschine) identisch.
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- Geschrieben von Wolfgang Gomoll
- Veröffentlicht: 28. Mai 2023