Volumenhoffnung

Der VW ID Life, der auf der Münchner Internationalen Automobilausstellung im Herbst 2021 seine Premiere als vermeintliches Einstiegsmodell in die Wolfsburger Elektrofamilie feierte, fiel bei genauerer Betrachtung durch. Die Neuauflage heißt ID 2all und soll in zwei Jahren auf den Markt rollen – für 25.000 Euro.
Alles zurück auf Anfang hieß es vor einigen Monaten in der Wolfsburger Wallhalla, dem geheimen Präsentationsraum zukünftiger Volkswagen Modelle. Der Serienversion des VW ID Life, erstmals gezeigt auf der IAA vor eineinhalb Jahren, wurde der Saft abgedreht. Nachdem speziell das Elektroeinstiegsmodell ID3 seit seinem Marktstart viel Kritik erntete, soll nun kein Fehler mehr passieren. Das Volkswagen-Führungsteam gab dem neuen Chefdesigner Andreas Mindt eine Aufgabe: alles auf Anfang. In Rekordzeit wurde nicht nur Hand an bekannte und bereits weitgehend abgesegnete Modelle gelegt, sondern eben auch an das vorübergehende Einstiegsmodell mit Stecker – den ID2, dessen Studie noch den Namensannex „all“ bekam.
Neues Design
Der neue Designchef hat die Volkswagen-DNA in den Adern, denn sein Vater war vor ihm Designer in Wolfsburg. Andreas Mindt kam 1996 zu Volkswagen und entwarf Bestseller wie den ersten Tiguan und den Golf der siebten Generation. Im Jahr 2014 wechselte er als Exterieur-Designchef zu Audi nach Ingolstadt. Der nächste Schritt folgte 2021, als Mindt Styling-Chef von Bentley in Crewe / Großbritannien wurde, aber er blieb der Muttermarke immer eng verbunden und ist auch heute noch stolzer Besitzer eines Käfers. Seine Worte unterstreichen die Relevanz der vergangenen Ikonen in der VW-Produktpalette, während wir uns auf eine andere Zukunft zubewegen: „Wir übertragen die DNA unserer Ikonen in die Zukunft. Der ID. 2all ist daher auch eine Hommage an den Käfer, Golf und Polo." Der neue Crossover soll ein bezahlbarer Liebling der Massen werden. Ein Preis von unter 25.000 Euro, eine elektrische Reichweite von 450 Kilometern und erstmals ein Frontantrieb. Immerhin den rettete man plattformbedingt vom durchgefallenen VW ID Life in den neuen Hoffnungsträger. Nachdem die bisherigen Elektromodelle alle einen Hinterrad- oder Allradantrieb in sich tragen, ein neuer Weg, der die Kosten unten halten soll. „Wir transformieren das Unternehmen schnell und grundlegend – mit einem klaren Ziel: Volkswagen zu einer echten Love Brand zu machen“, unterstreicht Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen, „der ID 2all zeigt, wo wir insgesamt mit der Marke hinwollen: Nah am Kunden, Top- Technologie und mit tollem Design. Wir machen Tempo bei der Transformation, um die E-Mobilität in die Breite zu bringen.“
- Details
- Veröffentlicht: 14. März 2023