Bekannte Wege

In Europa ist der Nissan Pathfinder längst aus den Verkaufslisten verschwunden – leider. Dabei hatte er sich mit seinem gelungenen Design, kraftvollen Triebwerken und einem klaren Premiumanspruch gerade den 1990er Jahren echten Kultstatus erarbeitet. In den USA glänzt die aktuelle Pathfinder-Generationen mit alten Tugenden, viel Komfort und moderner Technik.
In Europa sucht Nissan nach wie vor seinen Weg. Die japanische Marke hat es in dem Markenterzett aus Renault, Mitsubishi und Nissan gerade in unseren Breiten alles andere als leicht. Der lässige Sportwagen Nissan Z kommt gar nicht erst nach Europa, der unverändert grandiose GT-R ist mehr als betagt und seine unsichtbaren Modellpflegen sind ungezählt. Der Juke ist bei weitem nicht mehr so cool, wie er einmal war und die Schwestermodelle Qashqai und X-Trail unterscheiden sich kaum. Immerhin greifen die Japaner mit ihrem elektrischen Ariya nunmehr Modelle wie Skoda Enyaq, VW ID4 oder Mercedes GLB an. Was fehlt, ist insbesondere ein gelungener Markenauftritt mit einem Portfolio, das Charakter und passende Modelle hat. Wieso nicht die Offroadlegende Patrol zurück auf den alten Kontinent holen oder die Premiumkunden mit dem Nissan Pathfinder locken? Denn gerade der Pfadfinder sieht nicht nur gut aus, sondern würde mit seinem 3,5 Liter großen V6-Triebwerk auch bei uns Kunden locken, die aktuell nicht im Traum daran denken, sich in einen Nissan-SUV zu setzen.
Taster statt Displays
Mit 5,02 Metern Länge ist er ebenso groß wie selbstbewusst. Doch zugegeben: im Innenraum wirkt der amerikanische Crossver, der in Smyrma im US-Bundesstaat Tennessee produziert wird, noch eine Klasse größer. Die Raumausnutzung ist Dank des 2,90 Meter langen Radstandes im Fond geradezu üppig und auf den beiden bequemen Einzelsitzen fühlen sich selbst groß gewachsenen Personen wohl. Das gilt mehr denn je auch auf längeren Strecken, auch wenn die Fondsitze etwas mehr Kontur und Beinauflage vertragen könnten. Noch üppiger als das Platzangebot ist die Anzahl an Ablagen. In den Türtafeln und Konsolen lassen sich vorne wie hinten selbst größere Gegenstände problemlos unterbringen. Wenn es sein muss, können aus dem Laderaum zwei Notsitze für Kinder herausgeklappt werden. In den USA ein bekannt wichtiges Ausstattungsmerkmal der Crossver – in Europa weitgehend ungenutzt. Für Erwachsene ist es ganz hinten jedoch zu knapp und so sollte man den Bereich besser als variables Ladeabteil mit ebener Ladefläche nutzen. Der Pathfinder fasst hinter seinen elektrischen Kofferraumklappe in Abhängigkeit von der Sitzkonfiguration 470 bis 2.280 Liter. Neben den praktischen Ablagen finden die Insassen überall im Fahrzeug praktische USB-Anschlüsse, damit Smartphones, Tablets, Spielkonsolen und andere Kleingeräte Kindern und Erwachsenen die Fahrt in Wochenende oder Urlaub nennenswert verkürzen können.
- Details
- Veröffentlicht: 24. Januar 2023