Wir haben jetzt den ersten dynamischen Kontakt mit dem BEV-Dreitürer, von dem es zwei Varianten geplant sind: Den Cooper E mit 135kW /184 PS und einer 40 Kilowattstundenbatterie, die ihn bis zu 300 Kilometer weit bringt. Der Mini Cooper SE hat 165 kW / 224 PS und 50 kWh-Akkus, deren Energie eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern ermöglicht. Wir gehen davon aus, dass diese beiden Varianten auch bei den anderen Mini-BEV-Modellen eingeführt werden. Der erste Blick auf den neuen Mini Cooper SE verrät einiges über das Lastenheft. Die kurzen Überhänge vorne und hinten versprechen mehr Fahrdynamik als beim Vorgänger. Die Nachfrage beim Fahrwerks-Experten Klaus Bramer bestätigt das Augenmaß: Der neue elektrische Mini., der im Frühjahr 2024 beim Händler steht, ist nur unwesentlich kürzer als das aktuelle Modell. Genauer: Die Überhänge (vor allem hinten) sind um etwa drei Zentimeter geschrumpft, die Spur um circa vier Zentimeter breiter und der Radstand ist um rund drei Zentimeter gewachsen. Das führt zu einer wesentlich ausgeglicheneren Achslastverteilung als beim derzeitigen Mini Cooper SE, die 60 zu 40 (vorne zu hinten) beträgt.
Untersteuern ist ein NoGo
Den tiefen Schwerpunkt der rein elektrischen Architektur nimmt man gerne als Extra an, dass der nächste Mini Cooper SE trotz der größeren Reichweite auch noch leichter als das aktuelle Modell ist, verspricht zusätzliche Fahrdynamik. Diese Details machen sich sofort auf dem Beifahrersitz bemerkbar. Im Vergleich zum aktuellen Modell lenkt der Vorderwagen deutlich begieriger ein und das Heck unterstützt diese Vorhaben aktiv. Auch technisch legen die Ingenieure noch eine Schippe drauf und verbessern die aus dem 1er BMW und dem BMW i3s bekannte Actornahe Radschlupfbegrenzung (ARB), indem diese präziser anspricht und das Durchdrehen der Räder noch feiner regelt. Das wird auf dem vereisten nordschwedischen See besonders deutlich: Der Mini Cooper SE agiert sehr neutral und lässt sich mit einem geringen Lenkeinschlag wieder einfangen.
Offenbar haben die Münchner ihre Lektion gelernt: "Wir wollen auf keinen Fall ein Untersteuern", erklärt Klaus Bramer. Dieses Ziel können die Techniker im Lastenheft guten Gewissens abhaken, obwohl noch 18 Monate Entwicklungszeit sind. "Wir werden uns keinesfalls verschlechtern", schmunzelt Bramer: Davon ist auszugehen. Auch beim Komfort spürt man die Fortschritte sofort. Der Mini Cooper federt harmonischer ab, als das beim aktuellen Elektro-Mini der Fall ist. Der größere Radstand macht nicht nur das Fahrverhalten stabiler und beherrschbarer, sondern verschafft den Fahrgästen mehr Platz, was vor allem im Fond dankbar zur Kenntnis genommen wird. Ein Raumwunder ist der Mini immer noch nicht, aber Mutter mit kleineren Kindern werden dieses Plus mit Freude zur Kenntnis nehmen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 23. März 2022