Kreuz und quer
Gerade erst hat Ford seinen neuen Ranger als zukünftigen Volumen-Pick-Up für alle Herren Länder vorgestellt, da gibt es aus Hannover einen zaghaften Ausblick auf den kommenden VW Amarok. Der soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu den Händlern rollen - auf technischer Basis des neuen Ranger.
Weltweit sind Pick Ups ein gigantischer Markt, doch in Europa tun sich die Geländewagen mit der großen Ladefläche seit Jahrzehnten ungewohnt schwer. Immer wieder gab es von verschiedenen Herstellern mehr oder weniger ernst gemeinte Versuche, auch in Europa nennenswert ins Geschäft zu kommen. So bot Mercedes bereits die erste Generation seiner G-Klasse als Nutzfahrzeug mit offener Ladefläche an und auch der ursprüngliche Land Rover Defender war seit Jahr und Tag als rustikaler Pick Up nicht nur für die Armee im Programm. Da die mächtigen Full-Size-Pick-Ups wie Ford F-150, Chevrolet Silverado oder Ram 1500 anders als in den USA europaweit nur in homöopathischen Dosen von Importeuren verkauft werden, ist bei der vermeintlichen Pick-Up-Mittelklasse zumeist Schluss. Seit Jahren ist hier der Ford Ranger als kleiner Bruder des US-Massenmodells F-150 der Bestseller. Obwohl sich die aktuelle Generation im Auslauf befindet und vor der Ablösung steht, gab es 2020 einen europaweiten Verkaufsrekord von 45.000 Fahrzeugen, was einen Marktanteil von knapp 40 Prozent bedeutet. Wettbewerber wie die Mercedes X-Klasse, der Renault Alaskan oder der VW Amarok (zumindest in Europa) wurden mittlerweile vom Markt genommen und so sind aktuell noch Modelle wie der Nissan Navara, der Mitsubishi L200 oder ein Isuzu D-Max zu kaufen.
Produziert in Südafrika
Die neue Generation des Ford Ranger, insbesondere in Australien entwickelt, kommt Mitte 2022 zu den Kunden und Ende des Jahres soll es noch einen Bruder geben. Das Schwestermodell kommt von Volkswagen Nutzfahrzeuge und soll erneut den Namen Amarok auf der großen Heckklappe tragen. Bis zu seiner Einstellung in Europa wurde der VW Amarok im Werk Hannover sowie am argentinischen Pacheco gefertigt. Die kommende Generation soll ein echter Volkswagen werden, was angesichts der technischen Verwandtschaft zum neuen Ford Ranger schwierig werden dürfte. Zumindest beim Design wird es jedoch echte VW-Gene geben. "Die markante Front und vor allem das einprägsame X-Design heben den neuen Amarok deutlich hervor und betonen seinen Führungsanspruch", erklärt VW Nutzfahrzeuge-Chefdesigner Albert-Johann Kirzinger, "wir haben der Stärke und Kraft des neuen Amarok einen deutlichen Ausdruck verliehen - mit klarer Volkswagen-DNA, innen wie außen."
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- Veröffentlicht: 08. Dezember 2021