Weit gereist
An sich war der VW Taigun nur für den südamerikanischen Markt gedacht, doch mittlerweile geht das SUV-Einstiegsmodell der Wolfsburger auch in Indien auf Kundenfang. Wir haben mit dem Neu-Inder eine umfangreiche Runde gedreht - die Inder können sich freuen. Der kleine Crossover ist hier bereits ein Mittelklassemodell - nicht nur, was den Preis angeht.
Seit vielen Jahren soll der vermeintliche Massenmarkt Indien vor dem automobilen Durchbruch stehen. Doch geschehen ist mittlerweile nicht viel Positives und die Verkaufszahlen stagnieren nach wie vor. Trotzdem will Volkswagen mit seinen beiden Konzernmarken VW und Skoda in dem Schwellenland eine deutlich größere Rolle spielen, denn der Markt wird seit Jahren dominiert von den drei Marken Suzuki-Maruti, Mahindra und Tata. 2017 wurden in Indien rund 3,2 Millionen Neuwagen verkauft, der positive Trend setzte sich 2018 mit rund 3,4 Millionen Einheiten fort. Doch die erneute Aufbruchsstimmung bekam im Dreieck zwischen Neu-Delhi, Mumbai und Chennai einen mächtigen Dämpfer, denn die Neuzulassungen fielen auf den Stand von 2016 zurück: rund drei Millionen Autos. Die Chancen sind jedoch gigantisch, denn in Indien kommen derzeit gerade einmal 30 Pkw auf 1.000 Einwohner - im weltweiten Durchschnitt sind es 155, in Deutschland sogar 557.
Elf Zentimeter mehr als der T-Cross
Indien bleibt eine Wette auf die Zukunft; ein Grund weshalb sich Volkswagen hier große Hoffnungen macht, in den kommenden Jahren durchstarten zu können. Das soll insbesondere mit dem VW Taigun gelingen. Der Taigun ist an sich ein alter Bekannter, denn seit einem Jahrzehnt mischt der Einstiegscrossover den südamerikanischen Markt auf und glänzt insbesondere in Brasilien. Die hauseigene MQB A0 IN-Plattform wurde extra für Indien angepasst, um das ambitionierte Ziel eines Marktanteils von fünf Prozent bis zum Jahr 2025 zu erreichen. Den Beginn machen in den nächsten beiden Jahren mit dem VW Taigun und dem Skoda Vision IN zwei kompakte SUV, die auf dem Subkontinent Konkurrenten wie dem Hyundai Creta und dessen Bruder Kia Seltos den Rang ablaufen wollen. Neben den Platzhirschen Maruti-Suzuki, Tata und Mahindra, machen es sich Renault mit seinem gerade einmal 3.000 Euro teuren Kwid und die koreanischen Autobauer zunehmend bequem.
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- Veröffentlicht: 24. November 2021