Bei einem rustikalen Blaumann Transporter steht die Praktikabilität ganz oben. Also haben alle Citans zwei Schiebetüren und eine niedrige Ladekante, die beim Kastenwagen nur 59 Zentimeter hoch ist. Hilfreich sind auch die weit aufschwingenden Türen am Heck, die in der 90-Grad-Stellung arretiert werden können. Dank der identischen Innenräume können Einbauten von einem Auto ins andere gewechselt werden. Das Laderaumvolumen beläuft sich auf 2.517 Liter. An die Jungs, die vollbepackt vorne mal schnell aus dem Auto springen müssen, haben die Ingenieure ebenfalls gedacht und weit aufschwingende Türen installiert. Um die fünf Sterne im NCAP-Test zu erreichen, haben die Mercedes-Techniker anders als beim Bruder Renault Kangoo den Citan auf beiden Seiten mit einer B-Säule versehen. So wird die Karosserie steifer und das Geräuschniveau im Innenraum sinkt.
Fährt sich wie ein Pkw
Dass es bei den Nutzfahrzeugen um jeden Cent geht, merkt man an den Preislisten. Bei den Blaumännern kosten Details wie ein Totwinkel-Assistent 450 Euro Aufpreis (netto), während er beim Tourer, den auch Privatleute gerne kaufen, serienmäßig ist. Unser Testwagen hat einen Grundpreis von 26.159,77 Euro (21.983 Euro netto) und mit allem Pipapo einen Endpreis von 38.728,55 Euro (32.545,00 Euro netto). Darin sind unter andere auch das Aktive Sicherheits-Paket für 1.200,00 Euro (netto) und das Navigations-Paket für 1.120,00 Euro (netto) enthalten. Aus Mercedes-Sicht ergibt diese Strategie Sinn, da die Kastenwagen-Citans hart hergenommen werden, jedes Stück Technik nur kaputtgehen kann und auf der Fahrt zur Baustelle ohnehin nicht gebraucht wird. Damit der Weg so angenehm wie möglich wird, haben die Mercedes-Ingenieure am Fahrwerk gefeilt. Schließlich soll der Citan nicht herumspringen wie ein nervöses Springpferd, sondern sich auch voll beladen entspannt bewegen lassen. Das ist auch für den Tourer wichtig, bei dem es auch ab Mitte des Jahres eine Langversion mit verschiebbaren Einzelsitzen geben wird.
Diesen Punkt können die Mercedes-Ingenieure im Lastenheft getrost abhaken. Der Citan Kastenwagen fährt sich auch im beladenen Zustand wie ein Pkw. Dazu kommen noch bequeme Sitze (kosten 478 Euro Aufpreis). Eine wichtige Rolle spielt das ESP, das mit unmerklichen Eingriffen das Fahrzeug bei Seitenwind stabilisiert und auch ein unkommodes Hoppeln der Räder so gut es geht, unterdrückt. Apropos: Ganz verheimlichen kann der 1,5 Liter Diesel (interner Code OM608) seine Anwesenheit nicht. Dennoch reichen seine 85 kW / 116 PS und das maximale Drehmoment von 270 Newtonmetern, um auch mal flott im Stadtverkehr mitzuschwimmen. Als Durchschnittsverbrauch gibt Mercedes 5,8 l/100 km an. Im beladenen Zustand steckt die Schraubfedern-Verbundlenkerachse auch Unebenheiten gut weg und der Citan bleibts stabil. Das sind doch gute Nachrichten!
Fotos: press-inform / Mercedes / Dirk Weyhenmeyer
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. Oktober 2021