Ein untrüglicher Hinweis auf die Verwandtschaft mit dem Gallier ist der Drehknopf, mit dem man den Fronttriebler (ein Allradantrieb wird nicht angeboten) auf verschiedene Bodenbeschaffungen einstellen kann: "IntelliGrip" nennt Opel dieses System. Bei Autokennern klingelt es jetzt sicher: Bei Peugeot heißt das Ganze "Grip Control" und funktioniert identisch. Allerdings haben sich die Rüsselsheimer alle Mühe gegeben, die Gemeinsamkeiten zu kaschieren und die Opel-Besonderheiten zu unterstreichen. Das geht beim Gewicht los, bei dem der Grandland X seinen französischen Bruder merklich unterbietet. "Wir wollten möglichst viel rausholen", sagt Chef-Ingenieur Uwe Winter.
Genug Platz
Die Leichtigkeit macht sich bemerkbar. Sowohl der Benziner als auch der Diesel wuchten den 4,48 Meter langen Crossover ohne Probleme nach vorne. Mit dem 1.6-Liter Selbstzünder braucht der Grandland X 11,8 Sekunden, um aus dem Stand Landstraßengeschwindigkeit zu erreichen und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 189 km/h. Der Normverbrauch hält sich mit 4,3 l/100 km in angenehmen Grenzen. Dass ein 120 PS-Triebwerk kein Temperamentsbündel ist, liegt auf der Hand. Da erweist sich der Dreizylinder schon eher als munterer Geselle. Allerdings verrichtet der Diesel seine Arbeit akustisch angenehm zurückhaltend, vor allem im lang übersetzten sechsten Gang. Zu dieser Langstrecken-Charakteristik passt die synthetische Lenkung und das komfortable Fahrwerk.
Platz ist im Opel-SUV auf beiden Sitzreihen genug. So langsam stellt sich die Frage, ob Opel noch einen Van, wie den Zafira braucht, schließlich wechseln immer mehr Autofahrer auf den SUV-Hochsitz. Der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 514 bis 1.652 Litern auch groß genug, um Reisegepäck aufzunehmen. Allerdings muss dieses über eine recht hohe Ladekante gewuchtet werden. Dafür bietet der Grandland X einen brettebenen Ladeboden, wenn man die Lehnen der geteilten Rücksitzbank nach vorne schnalzen lässt.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 20. September 2017