Die Kundenorientierung spielt bei einem Nutzfahrzeug, wie dem Crafter naturgemäß eine große Rolle: Der Holzboden im Laderaum hat schon die passenden Befestigungsvorrichtungen, damit der Käufer sein teures Regalsystem ohne Probleme von einem anderen Fahrzeug im VW installieren kann. "Dieses Auto ist wie ein Schweizer Armee-Taschenmesser", freut sich Bönig. Alle gängigen Paletten, Container oder andere Ladeträger passen auf die Ladefläche. Um diese Vielseitigkeit zu erreichen, feilschten die Ingenieure um jeden Zentimeter, um die die Radkästen versetzt werden müssen oder wie schräg die Scheibe steht, die den Laderaum vom Cockpit trennt. Dass es solch ein Vehikel in verschiedenen Varianten gibt, versteht sich eigentlich von selbst. Manche nutzen den Crafter als Pritschenwagen, andere als Personen-Transporter (zum Beispiel Rettungs und Pflegedienste) oder als Transporter. Um allen diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird es den Crafter zunächst in drei Längen, drei Höhen und zwei Radständen geben,
Formel-1-Aerodynamik-Tricks
Damit VW von der Variabilität seines neuesten Nutzfahrzeugs auch finanziell profitiert, gibt es im Werk eine eigene Halle für den "Geschäftsbereich Sonderaufbau". (Business Unit Sonderaufbau). Bei der Konzeption dieses Alleskönners machen Kleinigkeiten im Alltagsbetrieb einen großen Unterschied aus: So sind die Wangen bei den Sitzkissen abgeflacht, damit die Kurierfahrer schnell ein- und aussteigen können. Dank der neuen Frontantriebs-Bauweise ist die Ladehöhe zehn Zentimeter tiefer, was beim Paketewuchten enorm hilft. Der Komfort kommt ebenfalls nicht zu kurz: Beim Crafter gibt erstmals einen Schwingsitz mit dem AGR-Zertifikat (Aktion Gesunder Rücken). Die verwindungssteife Karosserie mit 5.000 Schweißpunkten (beim Golf sind es 3.000) trägt ihren Teil dazu bei.
Die Dieselmotoren mit 75 kW / 102 PS, 103 kW / 140 PS sowie 130 kW / 177 PS stammen aus dem VW-Transporter und sind aus Platzgründen leicht nach vorne geneigt. Da die Höchstgeschwindigkeit bei den meisten Crafter Varianten bei 160 km/h beschränkt ist, kommt es auf die reine PS-Kraft nicht an. Letztendlich genügt auch das Einstiegstriebwerk, am souveränsten ist man natürlich mit dem Bi-Turbo-Aggregat unterwegs. Später sollen noch zwei Aggregate für die Varianten mit Allradantrieb dazu kommen. Dass mindestens ein Sechszylinder-Diesel die Palette ergänzen wird, ist sehr wahrscheinlich.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 06. Juli 2016