Klein und oho
Audi bringt mit dem Q2 einen Einstiegscrossover auf den Markt, der der Konkurrenz viel Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Denn bei dem kantigen Neuling stimmt bei weitem nicht nur das markige Außendesign.
Wie kaum eine andere Marke schienen die Ingolstädter in ihrem eigenen Erfolg gefangen. Neue Modelle wie der Audi A4 oder der R8 wirkten trotz großen Entwicklungsaufwandes mehr denn je wie gut gemachte Modellpflegen, denn als neues Fahrzeug. Der neueste Sproß mit den vier Ringen geht dem gegenüber in die Vollen und will mit seinen Brüdern nichts zu tun haben. Der Audi Q2 wird das Einstiegssegment der SUV aufmischen. Er ist gerade einmal 4,19 Meter kurz und damit mehr als eine Klasse unter BMW X1 oder Mercedes GLA positioniert. Trotzdem gibt es ein sehr ordentliches Platzangebot und einen kunterbunt individualisierbaren Innenraum mit wertigem Anspruch.
Komfort kostet extra
Das Auffälligste am neuen Audi-Sternchen ist jedoch das Außendesign. Vorbei ist es mit dem drögen Audi-Einerlei vergangener Zeiten. Mit dem ungewöhnlich selbstbewussten Gesicht, einem üppig dimensionierten Wabenkühlergrill und der scharfen Seitenlinie mit dem im Bereich der Türen angeschrägten Seitenpaneel bietet der Q2 etwas wirklich Neues. Das gilt auch für das Heck, doch hier wecken die Rückleuchten leichte Erinnerungen an vergangene Generationen von VW Polo und BMW 1er. Leider nur gegen Aufpreis bietet das Crossover-Einstiegsmodell aus Ingolstadt technische Dreingaben wie LED-Scheinwerfer vorne und hinten, ein Navigationssystem oder eine beeindruckende Vernetzung. Wer genug Geld anlegt, kann seinen Audi Q2 nicht zuletzt durch die zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten zu einem wahren Einzelstück werden lassen. Dabei helfen die verschiedenen Designlinien, Räder zwischen 16 und 19 Zoll sowie eine wechselbare Abdeckung für die in Kontrastfarbe lackierte C-Säule. Da überrascht es umso mehr, dass Komfortdetails wie eine elektrische Sitzverstellung zunächst dem chinesischen Markt vorbehalten bleibt und eine Sitzheizung im Fond nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen ist.
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- Veröffentlicht: 31. Mai 2016