In der Ruhe liegt die Kraft
Der neue Subaru Levorg soll den weltgrößten Hersteller von Allrad-Pkw wieder in die Erfolgsspur bringen. Sein sportliches Äußeres weckt jedoch Hoffnungen, die nicht erfüllt werden.
354.687 Fahrzeuge. Nein, es geht nicht um den Diesel-Skandal des größten Automobilherstellers der Welt oder die Jahresproduktion des erfolgreichsten Modells dieses Herstellers. Es handelt sich vielmehr um die Anzahl an Fahrzeugen, die Subaru, immer noch weltgrößter Hersteller von Allrad-Pkw, innerhalb der letzten 35 Jahre in Deutschland verkauft hat. Es muss kein Taschenrechner hinzugezogen werden um zu errechnen, dass dies einer Jahresproduktion von rund 10.000 Einheiten entspricht. Damit diese Zahl schon in naher Zukunft nach oben schnellt, dafür steht nun das neueste Mitglied der Allradler-Familie parat: der Levorg. Ab 28.900 Euro kostet er in der günstigsten der drei in Deutschland angebotenen Ausstattungsvarianten. Das Topmodell schlägt mit 34.900 Euro zu Buche - die 560 Euro für die Metallic-Lackierung exklusive. Wer sich direkt zu Beginn des am 26. September startenden Marktstarts für eine noch sportlicher wirkende Außenhaut inklusive Front-, Seiten- und Heckspoiler entscheidet, für den kommt das STI Body Styling-Paket für 1.807 Euro wie gerufen. Doch auch ohne das Paket aus der Rennabteilung des Unternehmens schaut der 4,69 Meter lange Kombi äußerst dynamisch aus.
Bis zu 1.446 Liter Kofferraumvolumen
Vor allem die große Hutze im Zentrum der Motorhaube sorgt beim ersten Blick für Gedankenspiele beim Betrachter: Was da wohl für ein starker Motor drunter arbeitet? Der muss doch mindestens 250 PS haben und abgehen wie ne Rakete. Naja… Schön wäre es. Doch leider werden beide völlig nachvollziehbaren Vorurteile gegenüber des rassig aussehenden Fünftürers schon auf den ersten Kilometern im Keim erstickt. Wirkt das Gaspedal auf den ersten Metern noch überraschend sensibel, wünscht sich der Fahrer genau solch eine Reaktion auch jenseits der Tempo 30-Markierung. Der Traum von Champus und netten Mädels auf dem Rennsport-Siegertreppchen verschwindet so schnell, wie er gekommen ist. Auf alle Fälle schneller, als es der Subaru Levorg je sein würde. Zu schwammig ist seine Lenkung, zu unharmonisch das CVT-Automatikgetriebe. Erst mit der Betätigung der Schaltwippen am Lenkrad, mit denen sich durch die sechs programmierten Fahrstufen gearbeitet werden kann, wächst ein wenig der Fahrspaß. Bei der ersten Bergaufpassage weicht diese aber auch wieder. Und das, obwohl 170 PS aus einem 1,6 Liter großen Vierzylinder-Boxermotor auf dem Papier ganz nett anmuten.
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- Geschrieben von marcel-sommer
- Veröffentlicht: 21. September 2015