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Schicker Zwerg

Der neue Peugeot 208 1.2 PureTech hat 110 PS. (Foto: PSA)

Der überarbeitete Peugeot 208 bietet mit seinem 110 PS starken Benzinmotor einen gelungenen Kompromiss zwischen Stadt- und Einkaufswagen.

Der 208 ist der Star beim französischen Automobilhersteller Peugeot. Nun lassen sie ihn in frischem Gewand, mit überarbeiteten Euro6-Motoren und einem Automatikgetriebe auf die Straße. Für Peugeot-Markenchef Maxime Picat ist das natürlich kein Zufall, denn "das Jahr 2015 ist das Jahr der Neuheiten. Wir geben Gas!" Damit das mit dem Gas geben auch wirklich von Erfolg gekrönt wird, dafür bieten sich Motoren mit 68 bis 165 PS an. Die 110-PS-Benzin-Variante mit dem neuen Wandlerautomaten und spritsparender Stopp-Start-Technik bietet sich als gelungener Mittelweg an. Vorausgesetzt im Sparschwein befinden sich mindestens 19.250 Euro. Denn dieser flotte Franzose ist ausschließlich in der Topausstattung erhältlich. Der Fünftürer kostet 750 Euro extra, also unterm Strich glatte 20.000 Euro. Der finanzielle Hürdenlauf beginnt in der Sparte Peugeot 208 jedoch schon bei 12.400 Euro für die 68 PS-Basis-Version.

Erst gewöhnen, dann genießen

Auf den ersten Blick wird deutlich, dass hier nicht nur Ingenieure, sondern auch Designer ihre Werkzeuge haben arbeiten lassen. "Die Front ist schärfer und stärker geworden. Der Kühlergrill hat einen neuen 3D-Effekt erhalten. Zudem lässt er sich dank seiner 3D-LED-Rückleuchten ab sofort schon aus rund 300 Metern sofort als echter 208 erkennen", schwärmt Chefdesigner Gilles Vidal wortreich. Und auch Personen, die nicht durch die rosarote Peugeot-Brille schauen, stellen fest, dass der 3,97 Meter lange Frischling dynamisch, frech und durchaus modern daherkommt. Vor allem, sollte sich sein Konfigurator für den 680 Euro teuren Speziallack Ice Grey oder Ice Silver entschieden haben. Dieser matte Ton mit Hingucker-Garantie ist bislang noch vor allem aus dem Segment der deutschen Premium-Topmodelle bekannt.


Kaum einen Schritt nach vorn konnten die Ingenieure beim Fahrwerk und der Lenkung machen. Sowohl in der Stadt als auch auf holprigen Feldwegen federt der 1.255 Kilogramm schwere Fünftürer das meiste äußerst unbekümmert weg. Die elektrische Lenkung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Sie fühlt sich synthetisch und wenig realitätsnah an. Doch nach ein paar Kilometern in kurvigem Gelände stellt sich auch dieser Oho-Effekt wieder ein. Spätestens auf der Autobahn sorgt sein sehr guter Geradeauslauf für allen Grund zur Freude. Den würden Käufer des neuen Sechsgang-Automatikgetriebes sicherlich auch gern verspüren. Werden sie auch, sofern sie sich im Stadtverkehr tummeln und sorgenfrei mit beiden Händen am Lenkrad im dritten oder vierten Gang im Verkehr mitschwimmen. Wird die Wandlerautomatik häufiger zu Gangwechseln genötigt, fallen die kurzen Schaltpausen und beim Herunterschalten kleine Ruckler auf.

Aufrecht sitzen

Der mit 81 kW / 110 PS ausreichend motorisierte Peugeot 208 überzeugt neben seinen komfortablen Fahreigenschaften auch durch seinen zurückhaltenden Durst. Mit 4,8 Litern auf 100 Kilometern kann sich der 194 Kilometer pro Stunde schnelle Zwerg sehen lassen. Den Sprint bis zur Tempo 100-Markierung innerhalb von 10,7 Sekunden sollten seine Fahrer natürlich nicht allzu oft in Angriff nehmen - dann klappt es auch mit der Reichweite von knapp über 1.000 Kilometern. Mit bis zu 1.076 Litern bei umgeklappter Rückbank bietet sich der 208 auch als kleiner Lastenesel für weitere, aber natürlich kleinere Transporte an. Sollten alle fünf Plätze besetzt sein, passen noch 285 Liter Gepäck in den Kofferraum. Wird auf regelmäßige Gasstöße verzichtet und liegt eine konstante Geschwindigkeit an, ist zudem vom 1,2 Liter großen Dreizylinder-Konzert kaum noch etwas zu hören.

Ab 19.250 Euro kostet der kleine Franzose mit dem 1,2 Liter großen Benzinmotor. (Foto: PSA)
205 Newtonmeter ist er stark. (Foto: PSA)
Der neue Peugeot 208 ist 3,97 Meter lang,... (Foto: PSA)
(Foto: PSA)
(Foto: PSA)
(Foto: PSA)

Wem schon das Exterieur und die Fahrleistungen des neuen Peugeot 208 1.2 PureTech gefallen, der wird sich im Interieur besonders wohlfühlen. Neben einer modernen Ausstattung fällt besonders das bereits bekannte, sehr klein wirkende Lenkrad auf. Interessant ist an dieser Stelle, dass Fahrer, die sich bis dato eine Couchsessel-Sitzposition angewöhnt haben, zwangsläufig zu einer aufrechten und sichereren Position genötigt werden. Ansonsten wird es nichts mit einem barrierefreien Blick auf die Armaturen. Die intuitive Bedienung des sieben Zoll großen Infotainment-Touchscreens gelingt jedoch noch in jeder Position.

(Foto: PSA)
(Foto: PSA)
(Foto: PSA)
(Foto: PSA)
(Foto: PSA)
(Foto: PSA)

 

Autor: Marcel Sommer, Graz  Stand: 28.05.2015
Fotos: PSA