Rot allein macht keinen Sportler
Hyundai legt beim i30 endlich die Turbovariante nach. Der stärkere Wumms soll dem Koreaner in der Kompaktklasse mehr Käufer bescheren. Doch das Triebwerk erfüllt die hohen Erwartungen nicht.
Nicht immer liegt in der Kürze die Würze. Wenn bei der Modellüberarbeitung eines Automobils ausgiebig über Details, wie rote Inlays in Gangknüppeln oder Chromränder beim sechseckigen Kühlergrill gesprochen wird, dann ist das zumeist ein untrügliches Zeichen, dass echte Veränderungen überschaubar blieben. Äußerlich ist das Facelift des Hyundai i30 tatsächlich mehr als dünn. Schmalere Querstreben im Kühlergrill, einen Chromrand und L-förmige LED-Tagfahrlichter sind kaum wahrnehmbare Details. Deutschland-Chef Markus Schrick legt noch einmal nach: "Seit Ende 2013 ist Design der Hauptgrund beim Kauf eines Hyundais."
Doppelkuppler ohne Turbo
Die koreanischen Autos sehen gut aus, die Motoren sind solide, aber wenig innovativ und das Fahrwerk des i30 könnte ebenfalls harmonischer abgestimmt sind. Das haben die Verantwortlichen erkannt und versuchen diese Schwächen beim Korea-Golf auszumerzen. Diese gezielte Fehlerbehebung hat bei Hyundai Tradition: "Unsere Techniker und Manager hören den Kunden zu und versuchen diese Mängel dann auszumerzen", erklärt Markus Schrick. Technisch hat die Modellpflege deswegen mehr Substanz als die optischen Retuschen. Vor allem beim i30 Turbo, der von den Hyundai-Vertriebsexperten sehnsüchtig erwartet worden ist. Ein aufgeladener Motor mit Direkteinspritzung ist in der Golfklasse längst Pflicht, wenn man in der Spitzengruppe mithalten will. Nominell hat das zwangsbeatmete 1.6-Liter-Triebwerk 137 kW / 186 PS und ein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern, das zwischen 1.500 U/min und 4.500 U/min bereitsteht. So ein Plateau kommt der Fahrbarkeit zugute und der Durchschnittsverbrauch von 7,3 Litern pro 100 Kilometer schont den Geldbeutel.
- Details
- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 18. Mai 2015