Hoffnungsträger

Mit dem ID.7 läutet VW eine neue Ägide bei den Elektromobilen ein. Der Stromer-Passat steht auf einer Weiterentwicklung des MEB, hat mehr Power als die anderen Vertreter der ID-Familie, jede Menge Platz und soll mit einer Batterieladung bis zu 700 Kilometer weit kommen. Wir haben mit einem Prototypen eine erste Testfahrt unternommen.
Beim ID.7 spielen die VW-Marketingstrategen die gesamte Klaviatur. Schließlich soll das elektrische Pendant zum Passat den Ruf des niedersächsischen Autobauers wieder aufpolieren, der mit dem ID.3 doch ein paar Kratzer bekommen hat. Also verpasste man dem Hoffnungsträger eine innovative Tarnung, die das Auto in eine mobile Lichtorgel verwandelte und rollte damit zur Technologiemesse CES nach Las Vegas. Trotz aller technischen Hüllenfinessen sollte man die Kernkompetenz eines Autos nicht ganz vergessen, und das ist nach wie vor das Fahren. Also haben wir uns in einen Prototypen geschwungen, um zu sehen, wie sich das VW-Chamäleon auf der Straße schlägt.
Komfortable Abstimmung
Eine gute Sitzposition ist schnell gefunden. Das Cockpit mit dem 15 Zoll großen Infotainmentbildschirm und dem schmalen digitalen Anzeigeband ist typisch für die VW-BEVs. Allerdings haben die Innenraumdesigner aus der Hartplastikwüste des ID.3 und der daraus resultierenden Kritik die richtigen Schlüsse gezogen, das Ambiente sicht- und fühlbar aufgewertet. Der obere Bereich des Armaturenbretts ist mit Leder überzogen und mit den fast unsichtbaren Luftausströmern der intelligenten Klimaanlage weht ein Hauch Phaeton und damit Luxus durch den ID.7. Das sollte auch so sein, denn der ID.7 ist das vollelektrische Pendant zum Passat und tritt gegen den Hyundai Ioniq 6 an und da darf man sich bei der Anmutung keine großen Fehler leisten.
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- Geschrieben von Wolfgang Gomoll
- Veröffentlicht: 05. April 2023