Auf der Straße gibt sich der Jaguar XF mit dem 132 kW / 180 PS Diesel kaum eine Blöße. Das Triebwerk hat ein maximales Drehmoment von 430 Newtonmetern, das bei 1.750 U/min bereitsteht. In Kombination mit der bekannten ZF-Achtgang-Automatik geht es mit dem Jaguar XF recht geschmeidig voran und auch leichtfüßig voran. Das Triebwerk kommt mit dem 4,95 Meter langen Kreuzer gut zurecht. Die Schaltung kaschiert jeden Anflug eines Turbolochs und vermittelt dem Fahrer stets das Gefühl ausreichend motorisiert zu sein. Nach 8,1 Sekunden ist aus dem Stand die 100-km/h-Marke erreicht und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 229 Km/h kann man mit dem Zweiliter-Diesel auch schnell von A nach B kommen. Der aufgrund der Blechdiät fehlende Hüftspeck ist auf kurvigen Landstraßen von Vorteil, hier springt der Jaguar auf leichtfüßigen Tatzen um die Ecke. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,3 Litern pro 100 Kilometer spielt der XF auch beim Verbrauch in der Minimalismus-Liga der deutschen Konkurrenz.
Innenraum kommt eher nüchtern daher
Allerdings ist der Motor etwas brummiger als beim bayerischen Konkurrenzmodell. Die Fokussierung auf den BMW macht sich bei der Fahrdynamik bemerkbar: Der Jaguar ist in der sportlichen "R"-Variante mit dem Stahlfahrwerk spitzer und lebendiger als der BMW 520d. Die sehr direkte Lenkung reagiert sofort auf jede Bewegung, was für ambitionierte Fahrer ein Genuss ist. Das Fahrwerk ist passend dazu sportlich straff abgestimmt und in den bequemen Sportsitzen lassen sich auch längere Strecken ohne viele Gymnastikpausen zurücklegen. Sitzriesen sollten sich ebenfalls die Sportsitze gönnen, weil man mit ihnen auch deutlich tiefer platziert ist, als mit dem Standard-Gestühl. Wer es gerne etwas entspannter mag, der greift zur komfortableren Abstimmung des Standard-Fahrwerks, die auch für die "Kilometerfresser" geeignet ist oder gönnt sich die adaptiven Dämpfer für 1.200 Euro Aufpreis.
Der Innenraum kann mit dem flotten Exterieur-Design nicht ganz mithalten. Das Cockpit kommt eher nüchtern daher und der geschwungene Sockel unter der Windschutzscheibe wird beim Reinigen der Fahrgastzelle vielen "Freude" bereiten. Der Acht-Zoll-Infotainment-Monitor in der Mittelkonsole verströmt mit seinen Hartplastik-Bedienknöpfen nur wenig Premium-Charme. Das haben offenbar auch die Jaguar-Strategen erkannt und rüsten in drei Monaten nach, dann kommt die nächste Ausbaustufe "InControl Touch pro" mit einem deutlich besseren 10,2-Zoll-Touchscreen und zusätzlich einem digitalen frei programmierbaren Instrumenten-Display, ähnlich wie beim Audi TT.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 18. August 2015