Berg und Tal

Die Mercedes C-Klasse ist in den vergangenen Monaten prächtig eingeschlagen. Die meisten europäischen Kunden setzen sich ohne viel Gedankenspiel in eine kleine Dieselvariante. Doch gerade der Mercedes C 400 4matic bietet ein beinahe perfektes Antriebspaket.
Längst hat sich der Allradantrieb auch bei Volumenmodellen durchgesetzt. Einst nur für Geländewagen oder für leistungsstarke Fahrzeuge, die ihren fahrdynamisch unterlegenen Frontantrieb kaschieren mussten gedacht, ist 4x4 mittlerweile beinahe in allem zu finden, das auf den Straßen steht oder fleucht. Das gilt auch für die Mittelklässler wie ein Mercedes C-Modell. Gerade die leistungsstärkeren Versionen machen sich mit einem Allradantrieb besonders gut - nicht nur im Winter. Das Topmodell des Mercedes C 400 ist sogar nur als Allradler auf dem Markt. Keine schlechte Wahl, denn der aufgeladene Dreiliter-Sechszylinder mit seinen 245 kW / 333 PS freut sich im Grenzbereich über jedes Rad, das die üppige Leistung art- und sachgerecht auf die Fahrbahn bannt. Bleibt die Frage, wieso die AMGler ihren C 63 mit 476 bzw. 510 PS allein über die Hinterachse antreiben. 4matic würde abseits der Rennstrecke gerade auch hier Sinn machen.
Spürbares Untersteuern
Was ein Allradantrieb zu leisten im Stande ist, zeigt eine Bergtour mit dem normalen Serienmodell des C 400 4matic. Bis auf weiteres ist der 400er der einzige Sechszylinder im Modellprogramm der C-Klasse, denn die übrigen Diesel- und Benzinmodelle bieten bis auf weiteres nur vier Zylinder und die Sportskanone C 63 AMG bollert gleich aus acht Brennkammern. Der Schnee lässt zunächst noch auf sich warten und auf trockener Fahrbahn geht es von Innsbruck auf der Sellrainstraße im lockeren Galopp hinauf auf das Hochplateau von Kühtai. Immerhin 2.020 Meter hoch und zur Überraschung vieler noch immer weitgehend schneefrei. Zumindest auf der Straße hinauf sind nicht einmal Schneereste zu finden. Doch schneller als erwartet wird es feucht auf der kurvigen Fahrbahn und es macht sich angenehm bemerkbar, dass 333 PS auf zwei Achsen verteilt werden. Die über 1,6 Tonnen schwere Mittelklasselimousine schwänzelt auch im schnellen Galopp kaum und drückt den Schwaben unbeirrt feuchter Stellen auf dem Asphalt gen Panorama.
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- Veröffentlicht: 29. November 2014