Die Gemeinsamkeiten zwischen Pebble Beach und Amelia Island muss man nicht lange suchen. Bei der Fahrt auf der Halbinsel im nördlichsten Zipfel von Florida fällt auf, dass Geld auch hier kaum eine Rolle spielt. Die Residenzen an der sonnigen Küste sind schick und edel. Da machen die Autos keinen Unterschied. Und auch wenn alles etwas kleiner als in Pebble Beach ist, der Inhalt macht den zahlreichen Autofans mindestens genauso viel Laune. Da sind die Versteigerungen der großen Auktionshäuser RM Sothebys, Goodings oder Bonhams, wo seltene Preziosen, Rennwagen und Sportler ihre neuen Besitzer finden ein beliebter Treff, um sich über die neuesten Trends auszutauschen.
Längst mehr als nur alte Autos
Der Höhepunkt der unterhaltsamen Tage ist der Amelia Island Concours am Sonntag, wo die spektakulärsten Fahrzeuge ausgezeichnet werden, die man sich nur vorstellen kann - Duisenberg, Peugeot 302 Dal Mart, Toyota 2000 GT oder Porsche 907 - alles dabei. Viele Fans setzen trotzdem lieber auf Cars & Caffeine am Samstag, wo die Fahrzeuge zahlreicher und kaum weniger eindrucksvoll auf dem Golfplatz des Ritz Carlton parken. Die ungewöhnlichsten Autos gibt es ein paar Minuten weiter beim Concours de Lemons, wo Wracks und heruntergekommene Fahrzeuge weit abseits jeglicher Exklusivität präsentiert werden. Zwischendrin gibt es Fan- und Clubtreffen, PS-Gespräche, alte Klassiker und neue Stars. So leitet BMW die Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag seiner M GmbH mit der Neuvorstellung der neuen 8er-Generation genau hier in Amelia Island ein und nicht nur aus den USA kommen die Fans nach Amelia gepilgert - auf Achse mit klassischen M-Modellen der M5-Baureihen E28 und E34, den M3-Modellen E30, E46 und E92 oder dem charismatischem Turnschuh Z3 Coupé. Was in Amelia fehlt, ist die Noblesse von The Quail, die motorsportliche Dynamik von Laguna Seca und das einzigartige Fanspektrum von Legends of Autobahn oder dem kunterbunten Concorso Italiano. Das wird jedoch gekonnt ausgeglichen vom Familiencharakter bei Cars & Caffeine und den Versteigerungen, die sich im Vergleich zu den Großevents in Monterey und Scottsdale nicht verstecken müssen.
Kein Wunder, dass auch Autohersteller wie BMW, Cadillac, Rolls-Royce, Hummer oder Porsche ihre neuesten Fahrzeuge dem interessierten Kundenkreis zeigen, denn das Geld sitzt ähnlich locker wie beim Gegenüber an der Pazifikküste. Das wechselt ein 1974 er Porsche 930 Turbo von einmal für 450.000 Euro den Besitzer oder ein Ferrari Testarossa aus 1994 wird für rund 280.000 US-Dollar versteigert, während nur die die Hälfte geplant war. Überhaupt scheint es zu sein, als ob sich die sehr teuren Sportwagen am oberen Ende der Preisskala schwerer tun, während die günstigeren Fahrzeuge bisweilen imposante Preise bei Goodings, Bonhams und RM Sothebys erzielen.
Fotos: press-inform
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- Veröffentlicht: 06. März 2022