Sitzt man erst einmal im VW I.D., bietet er ein anderes Bild als auf dem Messestand. Er ist bei weitem nicht so klein, wie zunächst gedacht. Mit einer Länge von 4,10 Metern ist er immerhin 15,5 Zentimeter kürzer als ein aktueller Golf und somit eher eine Nummer zu klein für die Kompaktklasse. Dazu mag die imposante Breite von 1,80 Metern und die üppige Höhe von 1,53 Metern kaum passen. Und der Radstand ist mit 2,75 Metern eher auf Passat-Niveau. Klein ist irgendwie doch anders. Das Platzangebot ist auf allen Sitzplätzen üppig dimensioniert und größere Gegenstände lassen sich nicht nur im bis zu 960 Liter großen Laderaum, sondern auch im Fond transportieren. Wie man es seit Jahr und Tag vom Honda Jazz kennt, lassen sich die Sitzflächen nach oben klappen.
Autonom dauert noch 2025
Der Lack in "frosted white", die mitteilungsfreudigen LED-Augen, fehlende Außenspiegel oder die üppigen Glasflächen - genau so stellt man sich irgendwie ein Zukunftsauto vor. Das große Panoramadach, das sich auf Knopfdruck verdunkeln lässt, ist dagegen kein Hexenwerk. Das gibt es alles seit Jahren in Serie. Anders sieht es mit dem Bedienmodulen aus, denn der Innenraum des VW I.D. kommt weitgehend ohne haptische Schalter aus. Stattdessen werden Komfort- und Sicherheitsfunktionen über berührungsempfindliche Oberflächen bedient. Der weiße Proband wird ganz nebenbei von einem 125 kW / 170 PS starken Elektromotor angetrieben, der direkt an der Hinterachse verbaut ist. Seine Leistung holt sich der Motor gleich nebenan von dem Akkupaket, das flach zwischen den beiden Achsen im Fahrzeugboden verbaut wurde. Kein Wunder, dass die Gewichtsverteilung mit 48:52 Prozent nah an Idealfall ist.
Noch bevor der I.D. die ersten Meter rollt nachdem der Fahrmodus am kleinen Lenkrad angewählt ist, zeigt sich, dass die Touch Displays in den Türen, die kapazitiven Keypads, sowie Gestensteuerung und Sprachbedienung trotz der drei Jahre Abstand zum Serieneinsatz bereits proper arbeiten. Das gigantische Head-Up-Display zeigt ein paar Meter vor dem Prototypen derweil den rechten Weg zum Champs-Elysee. Scheinbar Programmieraltlasten vom Pariser Autosalon, denn heute sollen nur am Ufer des Teja ein paar Meter gefahren werden. Beim Steuern selbst ist Vorsicht angebracht, denn wer zufällig für ein paar Sekunden das VW-Logo im Lenkrad berührt, bringt das weiße Elektromobil in den autonomen Fahrmodus indem das Lenkrad im Armaturenbrett verschwindet. Keine Panik: das soll jedoch erst spät ab dem Jahre 2025 funktionieren. Also Hände ans Steuer und selbst lenken.
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- Veröffentlicht: 02. März 2017